CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S268-S269
DOI: 10.1055/s-0041-1728595
Poster
Rhinologie: Nasenhöhle/NNH

Mukozele der Nasennebenhöhlen als Ursache für einen einseitigen Visusverlust

F Eckbauer
1   HNO-Universitätsklinik Göttingen, Göttingen
,
C Setz
1   HNO-Universitätsklinik Göttingen, Göttingen
,
T Dombrowski
1   HNO-Universitätsklinik Göttingen, Göttingen
,
D Beutner
1   HNO-Universitätsklinik Göttingen, Göttingen
› Author Affiliations
 
 

    Einführung Mukozelen sind nicht-maligne mit Epithel ausgekleidete Aussackungen im Bereich der Nasennebenhöhlen, die mit zähem Schleim gefüllt sind. Als Hauptursache hierfür wird die Obstruktion eines Nebenhöhlenostiums gesehen. Sie können zu Entzündungen und Druckläsionen führen. Eine maligne Entartung wird selten beschrieben. Abhängig von ihrer Lokalisation und Größe können Mukozelen ursächlich für schwere Krankheitsbilder sein.

    Fallvorstellung Eine 58-jährige Patientin ohne relevante Vorerkrankungen stellte sich mit einer akut aufgetretenen Erblindung des linken Auges in Verbindung mit retrobulbären Schmerzen in der Notfallambulanz vor. Eine erste ophthalmologische Untersuchung zeigte einen linksseitigen Exophtalmus und Visusverlust (Visus links: 0,1; rechts 0,8). In der HNO-ärztlichen Endoskopie der Nase imponierte linksseitig eine submuköse Raumforderung, die sich aus der Sieb- und Keilbeinregion in die Nasenhaupthöhle vorwölbte. Ein CT offenbarte eine scharf begrenzte Tumormasse, die den Orbitainhalt affektierte. Im MRT zeigte sich eine kontrastmittelaufnehmende Raumforderung, die a.e. aus dem Sinus spenoidalis heraus über die Lamina papyracea in die linke Orbita einwuchs, sich bis in die Orbitaspitze ausbreitete und dort den Nervus opticus komprimierte, welcher deutliche Ischämiezeichen zeigte. Es wurde die Verdachtsdiagnose Mukozele gestellt und die Patientin umgehend transnasal endoskopisch operiert. Postoperativ zeigten sich die Symptome rasch rückläufig. Die Sehkraft erholte sich vollständig.

    Schlussfolgerung Hier beschreiben wir die seltene Komplikation einer Mukozele der Nasennebenhöhlen, die einhergehend mit einem intraorbitalen Wachstum bis in die Orbitaspitze zur Kompression des Sehnervs und einer vorrübergehenden einseitigen Erblindung führte.

    Poster-PDF A-1587.pdf


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Univ.-Prof. Dr. med. Beutner Dirk
    HNO-Universitätsklinik Göttingen
    Göttingen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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