CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S272
DOI: 10.1055/s-0041-1728607
Poster
Rhinologie: Olfaktologie/Gustologie

Der Verlust der bakteriellen Vielfalt in den Nebenhöhlen ist mit niedrigeren Werten für die Unterscheidung von Düften assoziiert

J Draf
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken, Dresden
,
K Biswas
2   University of Auckland, Department of Surgery, Auckland Neuseeland
,
B Wagner Mckenzie
2   University of Auckland, Department of Surgery, Auckland Neuseeland
,
C Ballauf
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken, Dresden
,
RG. Douglas
2   University of Auckland, Department of Surgery, Auckland Neuseeland
,
T Hummel
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken, Dresden
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Riechstörungen betreffen ~ 20% der Bevölkerung. Virale Infektionen der oberen Atemwege sind eine der häufigsten Ursachen für temporäre und persistierende Riech- und Schmeckstörungen. Auch das endonasale Mikrobiom beeinflusst dabei die Physiologie des olfaktorischen Epithels. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen olfaktorischer Dysfunktion und des nasalen Mikrobioms zu erforschen.

    Methoden Es wurden 120 Probanden (67 ?, 53 ?, mittleres Alter 58,3 Jahre) in die Studie eingeschlossen und anhand ausführlicher. psychophysischer Riechtestung mittels Snifin Sticks in die Gruppen: Anosmie, Hyposmie oder Normosmie eingeteilt. 24 Probanden gehörten zur Kontrollgruppe ohne Riechstörungen in der Anamnese. Von jedem Probanden wurden Abstriche aus dem mittleren Nasengang entnommen und für die bakterielle 16S rRNA-Gensequenzierung aufbereitet.

    Ergebnisse Es wurden keine Unterschiede in der bakteriellen Diversität oder Zusammensetzung zwischen den drei Gruppen in dieser Studie beobachtet. Die relativen Häufigkeiten von Corynebacterium spp. und Streptococcus spp. unterschieden sich jedoch signifikant (p  <  0,05) bei Probanden mit Riechstörungen. Darüber hinaus wiesen Probanden mit einem verminderten Diskriminationsvermögen von Düften eine geringere bakterielle Diversität auf (Simpson Index p  <  0,05).

    Schlussfolgerung Es wurden potenzielle bakterielle Biomarker für Riechstörungen identifiziert. Die Identifikation mikrobieller Biomarker für den Verlust des Geruchssinnes könnte helfen, Patienten mit einem erhöhten Risiko insbesondere zur Entwicklung einer postinfektiösen Riechstörung zu identifizieren, und eine frühzeitige Therapie zu erleichtern.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Draf Julia
    Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken
    Fetscherstraße 74
    01307 Dresden

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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