MENX – ein endogenes Modell für pseudohypoxische Phäochromozytome

Einleitung Pseudohypoxische Phäochromozytome und Paragangliome (p-PPGLs) des Menschen stellen aggressive Neoplasien dar. Effektive Therapieansätze fehlen, auch weil bisher kein geeignetes Tiermodell existiert. MENX-Ratten entwickeln bilaterale Phäochromozytome (PCCs) mit pseudohypoxischen Merkmalen. Diese wurden hinsichtlich ihrer Eignung für die komparative Forschung histomorphologisch charakterisiert.

Material und Methoden Insgesamt 31 PCCs von MENX-Ratten verschiedener Altersgruppen wurden mittels HE-Färbung und Immunhistochemie (Ki67) in Anlehnung an humane Scoring-Systeme charakterisiert. Die Zellularität wurde mittels digitaler Bildanalysen-Software (QuPath v0.1.2) ausgewertet.

Befunde MENX-PCCs zeigten das typische zellballenartige Wachstum mit irregulären Nestern und erhöhter Zellularität. Der Ki67-Index lag zwischen 4% und 60%. Im Vergleich zu humanen PCCs wurden großflächige Nekrosen und Invasion in das umliegende Gewebe seltener gesehen. In 12 Fällen zeigten sich für diese Ratten typische kleine Komedonekrosen im Zentrum irregulärer Nester mit teils fettiger Degeneration.

Schlussfolgerung Auch aus histopathologischer Sicht ähneln MENX-assoziierte PCCs den entsprechenden humanen Tumoren. Das MENX-Rattenmodell scheint somit zur Untersuchung pseudohypoxischer PCCs geeignet zu sein.

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Article published online:
22 June 2021