Zuweilen denke ich, die Zeitlinie ist verschoben – das hatten wir doch alles schon
einmal. So geht es mir aktuell, wenn ich auf die jüngsten Entwicklungen in der Krankenhauslogistik
schaue. Erinnern wir uns: Im Lichte der Bedrohungen des Kalten Krieges hatte die Bundesrepublik
bereits in den 1960er-Jahren eine groß angelegte Initiative zum Ausbau von Reservekapazitäten
für Krankenhäuser und Sanitätslager gestartet. In den nächsten 30 Jahren wurden diese
Kapazitäten immer weiter ausgebaut. 1990 – kurz vor der Reform des Zivil- und Katastrophenschutzes
in Deutschland – gab es fast 200 sogenannte Zivilschutz-Sanitätslager, in denen Schutzausrüstung,
OP-Einrichtungen und verschiedene Medikamente für den Krisenfall lagerten. Diese Lager
sowie die zugehörigen Hilfskrankenhäuser wurden nach der Wende Stück für Stück abgebaut.
Die militärische Bedrohung wurde als gering eingeschätzt, der Zivil- und Katastrophenschutz
komplett neu geordnet.