Dialyse aktuell 2016; 20(02): 90-94
DOI: 10.1055/s-0042-102914
Pflegeserie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nephrologische Pflege trifft geriatrische Pflege – Dialysepflichtige Heimbewohner mit kognitiven Veränderungen

Nephrological care meets geriatric care – Nursing home residents requiring dialysis with cognitive alterations
Anke Freudenthal
1   PHV-Dialysezentrum Bad Rothenfelde (leitende Ärzte: Dr. Wilfried Sonnenberg, Kriemhild Brune)
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Publication Date:
21 March 2016 (online)

In der politischen und gesellschaftlichen Diskussion wird den Menschen das Bild einer schwer zu bewältigenden Pflegezukunft vermittelt. Durch das ständige Aufzeigen der Missstände entsteht ein Ohnmachtsgefühl der Pflegenden. Aktiv einzugreifen und mit den vorhandenen Ressourcen Veränderungen herbeizuführen, stärkt das Selbstbewusstsein von professionell Pflegenden und kann die Versorgung kranker Menschen sichern. Das Gefühl, etwas zu bewegen, wirkt dem Ohnmachtsgefühl entgegen. In den Dialyseeinrichtungen steigt der Altersdurchschnitt der zu behandelnden Patienten ständig. Vermehrt werden auch Patienten mit kognitiven Einschränkungen und Demenz behandelt. Dies führt zu veränderten Arbeitsbedingungen, die Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung haben. Ein Case Management für chronisch kranke Menschen mit terminaler Niereninsuffizienz und kognitiver Veränderung/Demenz ist noch nicht implementiert. Die Facharbeit, auf der dieser Artikel basiert, beschreibt ein Projekt (interdisziplinäres Arbeiten zwischen einer ambulanten Dialyseeinrichtung und einem Altenheim), das ein Schritt in diese Richtung ist. Die Ziele des Projektes waren alternative Wege unter den gegebenen Vorausetzungen und Ressourcen zu finden, die Versorgung dieser Patientengruppe zu sichern, die psychosoziale Arbeitsbelastung der Mitarbeiter im Umgang mit Menschen mit kognitiven Veränderungen zu verringern und interdisziplinär zu arbeiten.

In political and social discussions, people get a picture of a care future that is hardly to manage. Via a constant presentation of the drawbacks, a feeling of helplessness arises. Active intervention and inducing change using available resources strengthens the self-confidence of professional nurses and can ensure care for patients. The feeling of accomplishing something counteracts the feeling of helplessness. In dialysis facilities, the mean age of the patients has been rising constantly. Increasingly, also patients with cognitive restraints and dementia are treated. This leads to changing working conditions which have an impact on workload. A case management for chronically ill people with end-stage kidney disease and cognitive alterations/dementia has not yet been implemented. The thesis this article is based on describes a project (interdisciplinary working between a dialysis facility and an old people's home) that represents a step into this direction. The aims of this project were to find alternative ways having certain conditions and resources, ensuring the care for this patient group, minimizing psychosocial work load of staff being in contact with people with cognitive alterations and to work interdisciplinary.