Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2016; 11(01): 51-67
DOI: 10.1055/s-0042-103300
Reanimation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die kardiopulmonale Reanimation von Kindern (Paediatric Life Support)

Christoph Eich
,
Bernd Landsleitner
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Publication Date:
26 April 2016 (online)

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Kernaussagen

Die Reanimation bei Kindern und Säuglingen ist ein seltenes Ereignis. Die primäre Versorgung erfolgt dabei überwiegend durch Nichtspezialisten.

Der plötzliche Kollaps aufgrund eines kardialen Ereignisses ist bei Kindern selten. In der Regel führt eine über einen längeren Zeitraum bestehende, respiratorische und/oder zirkulatorische Störung zu kardiopulmonaler Dekompensation und schließlich zum hypoxisch bedingten Atem-Kreislauf-Stillstand.

Das frühzeitige Erkennen und die effektive Notfalltherapie des kritisch kranken oder verletzten Kindes hat oberste Priorität. Dadurch kann der Atem-Kreislauf-Stillstand oft verhindert werden.

Bei eingetretenem Atem-Kreislauf-Stillstand kommt es v. a. auf die sofortige und hochqualitative Anwendung von Beatmung und Thoraxkompressionen an.

Die Empfehlungen des European Resuscitation Council (ERC) zu den Basismaßnahmen bei Kindern mit der Sequenz „ABC“ und dem Verhältnis von Thoraxkompressionen und Beatmungen von 15 : 2 blieben unverändert.

Im Zweifelsfall und um Verzögerungen zu vermeiden können Einzel- und Kinder-unerfahrene Helfer Kinder nach dem Erwachsenenalgorithmus reanimieren (Beginn mit Thoraxkompressionen, Verhältnis 30: 2).

Die Empfehlungen des ERC zu den erweiterten lebensrettenden Maßnahmen (ALS) bei Kindern blieben ebenfalls weitestgehend unverändert.