Der Klinikarzt 2016; 45(03): 157
DOI: 10.1055/s-0042-103360
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Fortgeschrittenes oder metastasiertes EGFR T790M mutationspositives NSCLC – Neue Therapieoption mit dem ersten EGFR-TKI der dritten Generation

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Publication Date:
08 April 2016 (online)

 
 

Ab dem 15. März 2016 ist Tagrisso® (Osimertinib, ehemals AZD9291), der erste Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) zur Behandlung des fortgeschrittenen oder metastasierten EGFR T790M mutationspositiven NSCLC (nicht-kleinzelliger Lungenkrebs), in Deutschland verfügbar. Es ist das erste Medikament der TKI-Wirkstoffklasse, mit dem die Mutation T790M überwunden werden kann. Die Europäische Kommission hat den Wirkstoff in einem beschleunigten Verfahren zugelassen.

Zulassungsstudien zeigen vielversprechende Wirksamkeit

Im Rahmen der 3 Zulassungsstudien (kombinierte AURA-Phase-II-Studien: AURA extension und AURA2 [ 1 ], [ 2 ]; AURA-Phase-I-Expansionsstudie [ 3 ]) wurde die Wirksamkeit von Osimertinib bei insgesamt 474 NSCLC-Patienten mit EGFR T790M Mutation untersucht. Die Erkrankung der Studienteilnehmer war zuvor während oder nach einer Behandlung mit einem EGFR-TKI fortgeschritten. In den kombinierten Phase-II-Studien (n = 411) lag die objektive Ansprechrate (ORR) (gemessen am Schrumpfen des Tumors) bei 66 % (95 % Konfidenzintervall: 61–71 %) und in der Phase-I-Studie (n = 63) bei 62 % (95 % Konfidenzintervall: 48–74 %).

Das progressionsfreie Überleben (PFS) lag im Phase-II-Studienprogramm bei 9,7 (95 % Konfidenzintervall: 8,3 bis nicht abschätzbar) und in der Phase-I-Studie bei 11 Monaten (95 % Konfidenzintervall: 7–15). Osimertinib zeigte in der Phase-I-Studie zudem eine mediane Ansprechdauer von 9,7 Monaten (95 % Konfidenzintervall: 8,3 bis nicht abschätzbar), in den laufenden Phase-II-Studien war dieser Endpunkt noch nicht erreicht.

Zu den zumeist milden bis moderaten Nebenwirkungen, die in den AURA-Phase-II-Studien auftraten, gehörten Diarrhö (42 % alle Grade; 1 % Grad 3/4), Hautausschlag (41 % alle Grade; 0,5 % Grad 3/4), trockene Haut (31 % alle Grade; 0 % Grad 3/4) und Nageltoxizitäten (25 % alle Grade; 0 % Grad 3/4). Zudem führte die Therapie zu einer verminderten Anzahl von Thrombozyten (54 % alle Grade; 1,2 % Grad 3/4), Leukozyten (67 % alle Grade; 1,2 % Grad 3/4) und Neutrophilen (33% alle Grade; 3,4 % Grad 3/4). Warn- und Vorsichtshinweise beziehen sich auf interstitielle Lungenerkrankungen, eine Verlängerung des QT-Intervalls sowie embryonale und fötale Toxizität [ 4 ].

Quelle: Nach einer Pressemitteilung von AstraZeneca GmbH.


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