Aktuelle Dermatologie 2016; 42(05): 170
DOI: 10.1055/s-0042-105842
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rosazea – Erhöhtes Risiko für Parkinson?

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Publication Date:
27 June 2016 (online)

 
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    Stadium I einer Rosacea mit dauerhafter Gesichtsrötung und deutlich erkennbaren Teleangiektasien. (T. Jansen et al. Akt Dermatol 2014; 40: 27–33)

    Menschen, die an Rosazea leiden, haben ein höheres Risiko an Parkinson zu erkranken als Personen ohne die Hauterkrankung. Dies ergab eine bevölkerungsweite Kohortenstudie in Dänemark, die Ende März online in der Fachzeitschrift JAMA Neurology erschienen ist (DOI: 10.1001/jamaneurol.2016.0022).

    Wodurch genau Rosazea verursacht wird, ist bislang noch unbekannt. Allerdings scheint das Enzym Matrix-Metalloproteinase eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Erkrankung zu spielen. Bei Rosazea-Patienten konnte eine erhöhte Aktivität des proteinabbauenden Enzyms festgestellt werden. Diese zeigt sich auch bei der Parkinson-Erkrankung.

    Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen? Um diese Frage zu klären, haben A. Egeberg, Kopenhagen / Dänemark, und seine Kollegen die dänischen Bevölkerungsdaten analysiert und die Daten von mehr als 5,4 Mio. Personen verglichen. Von diesen hatten 22 387 eine Parkinson-Diagnose erhalten. Bei 68 053 lag eine diagnostizierte Rosazea vor. In der Allgemeinbevölkerung betrug die Inzidenzrate einer Parkinson-Erkrankung 3,54 pro 10 000 Personenjahre. Bei Rosazea-Patienten war sie auf ganze 7,62 erhöht. Diese Patienten erkranken in Dänemark also mehr als doppelt so häufig an Parkinson als andere. Um zu klären, ob es sich hierbei um einen kausalen Zusammenhang handelt und Rosazea wirklich einen Risikofaktor für Parkinson darstellt, seien aber weitere Studien notwendig, so die Autoren.

    Kathrin Strobel, Mannheim


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    Stadium I einer Rosacea mit dauerhafter Gesichtsrötung und deutlich erkennbaren Teleangiektasien. (T. Jansen et al. Akt Dermatol 2014; 40: 27–33)