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DOI: 10.1055/s-0042-105843
Berufsbedingte Dermatosen – Reinigungskräfte sind besonders gefährdet
Publication History
Publication Date:
27 June 2016 (online)
Ein Schwerpunkt bei den Erkrankungen von Gebäudereinigern sind Hautkrankheiten. Diese standen mit 97 % im Jahr 2015 an der Spitze der beruflich verursachten Erkrankungen. Viele Reinigungsmittel enthalten hautgefährdende Stoffe wie Tenside, Säuren, Laugen oder organische Lösungsmittel. Sie können die Haut reizen. Aber auch der Kontakt mit verdünnten Reinigern und sogar der ständige Umgang mit Wasser können die Haut schädigen. In den meisten Fällen sind die Hände betroffen, wenn sie bei Feucht- und Reinigungsarbeiten nicht geschützt sind. Zu den häufigsten Diagnosen bei Hauterkrankungen im Reinigungsgewerbe gehört die Kontaktdermatitis. Allergische und toxische Ursachen sind etwa gleich häufig, oft gibt es auch Mischformen zwischen beidem oder mit anlagebedingten Hauterkrankungen
Laut der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) sind Arbeitgeber in der Pflicht, nach Möglichkeit ungefährlichere Reinigungsmittel auszuwählen. Auch müssen Gebäudereiniger die Gefahren beim Umgang mit ihren Arbeitsstoffen kennen, um die richtigen Schutzmaßnahmen beim Einsatz jeweiliger Reinigungsmittel zu treffen. Deshalb sind die Unternehmen zudem verpflichtet, über Produkte und Risiken zu informieren und dazu Betriebsanweisungen zu erstellen. Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind die Beschäftigten regelmäßig zu unterweisen.
Weil die Gefährdungen der Hände für Gebäudereiniger meist nicht ganz zu vermeiden sind, müssen häufig Schutzhandschuhe getragen werden. Diese muss der Arbeitgeber zum jeweiligen Einsatzzweck passend zur Verfügung stellen. Allerdings gibt es keinen Handschuh, der gegen alle gebräuchlichen Reinigungsmittel schützt. Die Handschuhdatenbank der BG BAU (www.wingis-online.de) gibt Auskunft, welche Fabrikate jeweils geeignet sind und wie lang die empfohlene Tragdauer ist. Zudem müssen die Unternehmen Hautschutzpläne an geeigneten Stellen aushängen, die über betriebliche Maßnahmen, wie geeignete Hautschutzmittel und Hautpflegemittel informieren.
Nach einer Mitteilung der BG BAU, Berlin
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