Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2016; 51(07/08): 433
DOI: 10.1055/s-0042-106024
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kinder, Kinder!

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Publication Date:
01 August 2016 (online)

Kinder als Patienten bei einem Notarzt-Einsatz, in der Notaufnahme oder bei einer OP – für die meisten von uns schlägt der Puls gleich schneller. Vorträge bei Kongressen zum Thema Kinderanästhesie sind regelmäßig sehr gut besucht und auch Zeitschriftenbeiträge dazu werden besonders häufig gelesen. Forschungsgruppen beschäftigen sich immer wieder mit den Fragen, die uns in der Anästhesie im Bezug auf Kinder besonders interessieren. Jetzt zeigte z. B. eine neue Studie in JAMA erneut, dass die Sorge um Spätfolgen einer Narkose im Säuglingsalter scheinbar unbegründet ist. Es gab keinen Unterschied bei den IQ-Werten Jahre später im Vergleich zu Geschwistern, die keine Anästhesie im frühen Kindesalter erlebten (Sun LS et al. JAMA 2016; 315: 2312–2320).

Doch in der Klinik geht es häufig um konkrete Probleme aus der Praxis. Daher legen in dieser Ausgabe gleich 2 der Artikel einen Schwerpunkt auf die Behandlung von Kindern bei Situationen, die teils Routine, teils Ausnahmezustand sind, um Sie für den Kinder-Notfall und die „Kinder-Routine“ im Krankenhaus fit zu machen:

Wird ein Notarzt zu einer Kinderreanimation gerufen, ist das keine alltägliche Situation. Thorsten Hess und Kollegen schildern in ihrer Kasuistik ab S. 472 den Fall eines 3-Jährigen, bei dem ein bilateraler intraossärer Zugang am Humeruskopf gelegt werden musste – wahrlich nichts Banales.

Julius Z. Wermelt und Richard K. Ellerkmann widmen sich einem Phänomen, das v. a. bei Kindern auftritt und selbst für nervenstarke Kollegen nicht einfach ist: das Emergence Delir. Obwohl nicht direkt gefährlich für die kleinen Patienten, sind die Eindrücke eines Kindes, das z. B. 45 min lang tobt, schreit und sich kaum oder gar nicht beruhigen lässt, doch schwer zu ertragen. Die Autoren gehen daher besonders auf die Risikofaktoren und Prophylaxe-Möglichkeiten ein, um solch einen Zwischenfall zu vermeiden (S. 448).

Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre dieses Heftes auch bei den übrigen Beiträgen einen reichen Erkenntnisgewinn und hoffen, dass Sie mit dem Wissen in Ihrem Alltag auch weiterhin – und nicht nur bei Kindern – ruhig und gelassen in brenzligere Situationen gehen können.

Ihre Herausgeber und Ihre Redaktion

Herausgeber

M. Adamzik, Bochum

G. Geldner, Ludwigsburg

T. Hachenberg, Magdeburg

W. Koppert, Hannover

G. Marx, Aachen

N. Roewer, Würzburg

P. Rosenberger, Tübingen

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C. Spies, Berlin

H. Van Aken, Münster

H. Wulf, Marburg

K. Zacharowski, Frankfurt/Main

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B. Bein, Hamburg

E. Biermann, Nürnberg

J. Biscoping, Karlsruhe

B. Böttiger, Köln

A. Brack, Würzburg

M. Bucher, Halle

H. Bürkle, Freiburg

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L. Eberhart, Marburg

U. Ebmeyer, Magdeburg

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J. Graf, Frankfurt/Main

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M. Grünewald, Kiel

K. Hahnenkamp, Greifswald

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C. Kill, Marburg

S. Kozek-Langenecker, Wien

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L. Lampl, Ulm

J. Martin, Ludwigsburg

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P. Meybohm, Frankfurt/Main

C. Nau, Lübeck

J. Pfefferkorn, Stuttgart

J. Roesner, Rostock

M. Schäfer, Berlin

T. Schnider, St. Gallen

T. Schürholz, Aachen

U. Schwemmer, Neumarkt

T. Standl, Solingen

F. Stüber, Bern

R. Sümpelmann, Hannover

T. Volk, Homburg/Saar

A. Walther, Stuttgart

F. Wappler, Köln

E. Weis, Nürnberg

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