TumorDiagnostik & Therapie 2016; 37(06): 320-321
DOI: 10.1055/s-0042-109382
Schwerpunkt: Big Data in der Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Der digitale Wandel: Auswirkungen auf die Prozessqualität

S. Vorberg
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Publication Date:
29 August 2016 (online)

Unbestritten ist die Onkologie eines der komplexesten und innovativsten Fachgebiete der Medizin. Das Thema Qualität ist in der Onkologie schon immer viel diskutiert, etwa im Rahmen des Nationalen Krebsplans [1]. Neue Therapieansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse und das Zusammenspiel vieler verschiedener medizinischer Fachgruppen machen es fast unmöglich, einen einheitlichen Qualitätsmaßstab zu setzen und zu manifestieren.

Insbesondere der Patient hat es heute sehr schwer, sich im Rahmen der Tumortherapien über die Qualität der Maßnahmen zu informieren und sich abschließend zu orientieren. Dabei ist es von vielen Faktoren abhängig, ob er auch immer die beste Medizin erhält. Gibt es alternative Therapien? Gibt es vielleicht schon eine bessere Therapie? Gibt es schon neue praktische Erfahrungen? Kann ich an Studien teilnehmen? Ist das Ergebnis einer Tumorkonferenz verlässlich? Ist eine Operation individuell wirklich indiziert? Welche Entscheidungskriterien haben zu einer speziellen Arzneimitteltherapie geführt?

Nun ist es in der Onkologie schon schwer genug, diese Fragen alle mit dem vorhandenen medizinischen Wissen individuell für einen Patienten zu beantworten. Hinzu kommt jedoch, dass der onkologische Markt auch weitreichende finanzielle Motivationen bietet. Nicht immer ist auszuschließen, dass auch diese monetären Motivationen eines Leistungsträgers zu einer Entscheidung geführt haben.

 
  • Literatur

  • 1 Bruns J, Hohenberger W. Qualitätsmanagement in der Onkologie. Der Onkologe 2012; 18: 530-535
  • 2 Leiner P. Big Data in der Onkologie – Auswerten und nutzbar machen. In Focus Onkol 2016; 19: 12-17
  • 3 Bundesgesetzblatt 2013, Teil I Nr. 16, 617 ff.