Klinische Neurophysiologie 2016; 47(04): 218-219
DOI: 10.1055/s-0042-109646
Erfahrungsbericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bericht über den Forschungsaufenthalt an der Universität Porto bei Prof. João Paulo da Silva Cunha (INESC-TEC: Instituto de Engenharia de Sistemas e Computadores)

Projekt: Die Bedeutung von Diffusions-MRT für die stereotaktische Zielpunktfindung bei der Tiefen HirnstimulationThe Role of Diffusion MRI in Stereotactic Planning for DBS
V. Rozanski
1   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinikum Großhadern, München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. August 2016 (online)

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Hintergrund und Studienziel

Die Tiefe Hirnstimulation ist die Therapie der Wahl bei medikamentös refraktären Bewegungsstörungen, so auch bei der Dystonie [8]. Hierbei ist eine exakte Lokalisation der Elektroden innerhalb des Gpi (Globus pallidus internus) von entscheidender Bedeutung für den therapeutischen Erfolg [10]. Insbesondere die posteriore Koordinate der Elektrode erwies sich dabei als therapeutisch relevant [10]. Für die stereotaktische Planung werden neben den MRT-Koordinaten auch die intraoperativen elektrophysiologischen Ableitungen herangezogen. Im Gegensatz zum idiopathischen Parkinson-Syndrom und Tremor, bei denen die Operationen in Lokalanästhesie stattfindet, erfolgt die Elektrodenimplantation bei Dystonie in Vollnarkose, um Bewegungsartefakte zu reduzieren [9]. Dies bedeutet, dass eine intraoperative klinische Testung nicht möglich ist.

Ziel des aktuellen Projektes war es, den Beitrag von diffusionsgewichteten MRT-Sequenzen, die der Darstellung axonaler Faserbahnen dienen, zur optimierten Zielpunktfindung bei der Tiefen Hirnstimulation zu untersuchen. Unsere Arbeitshypothese lautete, dass klinisch effiziente Elektroden charakteristische Faserverbindungen aufweisen, deren Verlauf künftig für die Zielpunktfindung herangezogen werden könnte.