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DOI: 10.1055/s-0042-109850
Weitere Habilitation am ZfAM Hamburg – Antrittsvorlesung von PD Dr. Alexandra M. Preisser
Publication History
Publication Date:
23 June 2016 (online)
Am 19. April 2016 hielt PD Dr. med. Alexandra M. Preisser nach erfolgreicher Habilitation im Festsaal des Erikahauses des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ihre Antrittsvorlesung. Die Leiterin der Arbeitsgruppe Klinische Arbeitsmedizin und zugleich stellvertrende Leiterin des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) erhielt ihre Habilitationsurkunde aus den Händen des Dekans der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus.
In seiner Laudatio ging der Dekan auf die wissenschaftliche wie auch fachärztliche Vita der Privatdozentin ein.
Dr. Preisser wechselte als Fachärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie 2003 an das ZfAM und wirkte hier zunächst als Leiterin des Hafenärztlichen Dienstes. Nach Erlangung der Gebietsbezeichnung Arbeitsmedizin übernahm sie die Leitung der Arbeitsgruppe Klinische Arbeitsmedizin, die sie bis heute innehat.


In ihrer Antrittsvorlesung stellte Dr. Preisser einleitend ihre kumulative Habilitationsschrift zum Thema „Über den Stellenwert der pneumologischen Diagnostik in der Arbeitsmedizin“ vor, die Forschungsarbeiten und Lösungsmöglichkeiten zur Diagnostik der Atmung aufzeigt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei die Zusammenhänge von Atmung und körperlicher Leistungsfähigkeit sowie deren Einfluss auf die Berufsfähigkeit, außerdem die Diagnostikmöglichkeiten bei pulmonalen Berufskrankheiten. Die Forschungsergebnisse in der Spiroergometrie überzeugen durch präzise Messungen der körperlichen Leistung am Arbeitsplatz und bewerten dabei vergleichend neue Messmethoden des Gasaustausches. Dabei werden verschiedene Arbeitsplätze betrachtet, exemplarisch können hier die Hafenarbeiter im Umschlag von Importcontainern, die Müllwerker und Müllentsorger und auch die Bäcker und Konditoren genannt werden.
Anschließend ging die Privatdozentin in ihrem Festvortrag auf das Thema „Gesund und fit auf Offshore-Windenergieanlagen“ ein. Nach einer Einleitung über die bereits erreichte Dimension und Ausdehnung der Offshorewindparks in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) folgte eine Risikobeurteilung des Offshorearbeitsplatzes. Dabei erläuterte sie die sich hieraus ableitenden notwendigen primärpräventiven Maßnahmen nicht nur in Bezug auf das Angebot der arbeitsmedizinischen Vorsorge für die Offshorearbeiter selbst, sondern auch auf die Forderung nach einer medizinischen Eignungsuntersuchung im Sinne einer Prävention von medizinischen Zwischenfällen, die auch die Kollegen und den sicheren Betrieb der Anlage gefährden können. Mit bereits verfügbaren Zahlen zu bisherigen Krankheitsfällen und notwendigen Rettungseinsätzen unterstrich sie die Bedeutung abzuschätzender gesundheitlicher Risiken, die den Einsatz auf der Offshorewindenergieanlage einschränken können. Der Vortrag wurde abgerundet mit der Ankündigung des Startes eines neuen großen Forschungsvorhabens am ZfAM, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Im Verbund-Projekt „BestOFF“, Teilprojekt „Entwicklung von Konzepten zur Verringerung der physischen und psychischen Belastung auf Offshore-Windenergieanlagen“, erforscht das ZfAM Strategien zum verbesserten Gesundheitsschutz der Mitarbeiter in dieser noch sehr jungen Branche.




Mit dem sich anschließenden Empfang klang das Symposium in festlich-feierlicher Runde aus, bei der viele aktive wie auch ehemalige Institutsangehörige und Kooperationspartner der Privatdozentin gratulierten.
Die in kurzer zeitlicher Abfolge nunmehr zweite Habilitation aus dem Zentralinstitut zeichnet für die Qualität wissenschaftlicher Leistungen und die Anerkennung und Wertschätzung, die die arbeits- und maritimmedizinische Forschung im ZfAM seitens des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät in Hamburg erfährt.
Prof. Dr. Volker Harth, Hamburg





