JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2016; 05(05): 197
DOI: 10.1055/s-0042-112470
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication History

Publication Date:
07 October 2016 (online)

Bewegung macht beweglich – und Beweglichkeit kann manches in Bewegung setzen.

(Paul Haschek (*1932), dt. Theologe)

Mobilität – ein Begriff der sich mit den eigenen Grenzen oder den unbegrenzten Möglichkeiten des Einzelnen oder der Gesellschaft auseinandersetzt.

Schnelle Medien bringen in Sekundenbruchteilen Bilder aus allen Teilen der Welt zu uns nach Hause. Alles und jeder ist in Bewegung. Modernste Reise- und Transportmöglichkeiten bringen Menschen und Waren in kürzester Zeit an die entferntesten Orte. Digitale Medien dienen der Kommunikation über Grenzen hinweg. Erfolg, Fortkommen und Entwicklung sind abhängig von Beweglichkeit und Dynamik.

Mobilität, sich zu bewegen, unabhängig und selbstbestimmt zu agieren, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Bewegung bestimmt das Leben, die körperliche und psychische Entwicklung und Gesundheit. Jede Einschränkung, jeden Verlust der eigenen Bewegungsmöglichkeit erfahren wir als einen krankhaften, einengenden Zustand. Alle Funktionen des menschlichen Körpers sind Bewegungsprozesse in einem sich ständig bewegenden Regulationssystem. Lernen und die Entwicklung von Fähigkeiten entstehen auf der Basis selbst erfahrener Bewegungsabläufe.

Unser CNE Schwerpunkt „Mobilität“ zeigt aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie wertvoll es ist, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre eigenen Bewegungsmöglichkeiten zu nutzen und zu erweitern, die Umgebung so zu gestalten, dass Bewegungen möglich sind. Schon kleinste eigene Bewegungen unterstützen die Vitalfunktionen und die Stoffwechselprozesse. Ein gelähmter Junge kann mithilfe modernster Technik sein Krankenzimmer wieder verlassen und wieder am Leben teilnehmen.

Jemanden zu mobilisieren ist weit entfernt von der Erfahrung, sich durch eigene Anstrengung fortzubewegen oder die Position zu verändern. Nichtsdestotrotz ist unsere eigene Erfahrung mit Bewegung die Basis unseres Umgangs mit der Bewegung anderer Menschen. Daher bleiben Sie in Bewegung – geistig und körperlich – und lassen Sie uns teilhaben an Ihren Anmerkungen, Fragen, Rückmeldungen zu diesem Thema.

Fachbeirat
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Martina Gießen-Scheidel
Pflegewissenschaftlerin M. Sc., Dipl. Pflegepädagogin (FH), Fachkinderkrankenschwester „Pädiatrische Intensivpflege“. Seit 1996 in der Weiterbildung „Pädiatrische Intensivpflege“ der Universitätsmedizin Mainz tätig.
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Karin Jäckle
Kinderkrankenschwester mit Fachweiterbildung Intensiv und Anästhesie. Über 20 Jahre Stationsleitung der neonatologischen Intensivstation in Stuttgart. Päd. Palliativfachkraft und Trainerin für MH-Kinaesthetics Infant Handling.
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Andreas Kocks
Gesundheits- und Krankenpfleger. Pflegewissen-schaftler (BScN, MScN) am Universitätsklinikum Bonn, Promovend an der Universität Witten/ Herdecke. Themenschwerpunkte: Patientenedukation, schulische Gesundheitsversorgung.
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Michaela Müller
Seit 1983 Kinderkrankenschwester mit langjähriger Erfahrung in Kinderintensivpflege in Klinik und ambulantem Bereich. Seit 2006 in der Kinder- und Jugendhospizarbeit. Weiterbildungen u. a. zur Päd. Palliativfachkraft.
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Katrin S. Rohde M.A
Germanistin, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und Diplom-Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin; wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Evangelischen Hochschule in Berlin.
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Eva-Maria Wagner
Fachkinderkrankenschwester für pädiatrische Intensivpflege, Mitautorin eines Lehrbuchs sowie Autorin zahlreicher Fachartikel. Nach langjähriger Tätigkeit in neonatologischer und pädiatrischer Intensivpflege seit 2005 Praxisanleiterin.