Schädelbasischirurgie

Enzephalozelen

Terminologie und Einteilung

Eine Enzephalozele ist eine Hernie des Endokraniums in einem Schädeldefekt. Sie präsentiert sich entweder als offene oder als okkulte Fehlbildung, die erst beim Auftreten einer Komplikation diagnostiziert wird. Basale Enzephalozelen können je nach Lokalisation eingeteilt werden in transethmoidale, sphenoethmoidale, transsphenoidale ([Abb. 1]) und frontosphenoidale Formen. Kongenitale Enzephalozelen sind eine primäre Anomalie des Neuralrohrs. Erworbene Enzephalozelen können unfallbedingt sein oder nach neurochirurgischen oder rhinologischen Eingriffen auftreten ([Abb. 2]).

Abb. 1 a, b, c Enzephalozele des rechten Siebbeins im CT und MRT.

Abb. 2 a Sagittales MRT einer posttraumatischen frontoethmoidalen Enzephalozele. b Sagittales MRT einer ausgedehnten sphenoethmoidalen Enzephalozele 20 Jahre nach Bestrahlung der Schädelbasis.

Indikationen

Patienten mit Enzephalozelen haben ein erhöhtes Meningitisrisiko, besonders wenn ein Liquorleck vorliegt. Enzephalozelen der vorderen Schädelbasis können eine nasale Obstruktion verursachen und mit kraniofazialen Fehlbildungen assoziiert sein, die für sich eine Operationsindikation darstellen.