Z Gastroenterol 2016; 54(09): 1086-1087
DOI: 10.1055/s-0042-114970
Mitteilungen der DGVS
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Viszeralmedizin 2016 – Preisträger und Ehrungen

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Publication Date:
13 September 2016 (online)

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Timothy Wang

Ihre Ismar Boas-Medaille überreicht die DGVS Timothy C. Wang, MD, von der Columbia University in New York City, USA. Damit würdigt sie seine bahnbrechenden Entdeckungen zur Entstehung des Magen- und Ösophaguskarzinoms. Timothy Wang hat hierzu unterschiedliche Tiermodelle entwickelt und molekulare Marker in Stammzellen aufzeigen können, die im Rahmen eines chronischen Entzündungsvorgangs – ausgelöst und unterhalten von H.p. – zum Magenkarzinom führen. Gleichzeitig hat er erstmals die Bedeutung der Stammzellen des Knochenmarks in der Tumorigenese des murinen und humanen Magenkarzinoms beschrieben. Er ist in diesem Jahr Präsident der American Gastroenterological Association, Empfänger des renommierten AGA-Funderberg Gastric Cancer Awards und Chairman der gastroenterologischen Abteilung der Columbia-University in New York City. Zudem leitet Wang das Columbia University Tumor Microenvironment Network.

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Paul Fockens

Der Endoskopiepreis der DGVS (Endoscopy Award) wird 2016 an Professor Dr. Paul Fockens vom Academisch Medisch Centrum der Universität Amsterdam, Niederlande verliehen. Dies geschieht in Würdigung seiner Verdienste in der Erforschung, klinischen Etablierung und Lehre fortgeschrittener endoskopischer Techniken und Verfahren. Professor Fockens ist ein weltweit hoch angesehener Kliniker und Wissenschaftler. Sein Impetus in der Akademisierung der bis dato meist deskriptiven endoskopischen Forschung ist vorbildlich und trägt in hohem Maße dazu bei, die gastrointestinale Endoskopie als patientenorientierte, klinische Disziplin kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.

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Werner F. Franke

Mit der Thannhauser-Medaille würdigt die DGVS Professor Werner F. Franke vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg. Dies geschieht in Würdigung seiner entscheidenden Entdeckungen und Charakterisierungen zelltyp-spezifischer Zytoskelett- und Zellverbindungs-Moleküle der Viszeralorgane und ihrer Einführung in die immunzytochemische Diagnostik. So können beispielsweise heute Karzinom-Metastasen an jedem Ort des Körpers sicher auf ihre Art und Herkunft angesprochen werden. Seine Forschungen machten Professor Franke weltbekannt und haben ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Er ist Helmholtz-Professor am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und leitet dort weiterhin eine Arbeitsgruppe.

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Robert T. Jensen

Als Ehrenmitglied der Gesellschaft ehrt die DGVS Robert T. Jensen, MD, Leiter der GI-Cell Biology Section des National Institutes of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases in Bethesda, USA. Damit würdigt sie seine wissenschaftlichen Errungenschaften im Bereich der zellulären Wirkung von gastrointestinalen Hormonen. In einer Vielzahl hochrangiger Publikationen konnte Robert Jensen zeigen, dass Gastrinome viel häufiger im Duodenum vorkommen als zuvor angenommen und die Kombination spezifischer klinischer und molekularer Parameter eine verbesserte Tumorlokalisation erlaubt. Außerdem ermöglichte er mittels der pharmakologischen Charakterisierung einzelner GPCR-Liganden eine verbesserte Kontrolle der gastrointestinalen Hypersekretion. Robert T. Jensen verkörpert in bestmöglicher Weise einen klinisch tätigen Wissenschaftler, der sowohl auf zellulärer Ebene, wie auch mittels klinischer Studien neue diagnostische und therapeutische Wege aufgezeigt hat, die für Patienten mit einem Zollinger-Ellison Syndrom eine Verlängerung ihres Überlebens zur Folge haben.

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Ujjwal Mukund Mahajan

Mit dem Ismar Boas-Preis – Grundlagen Preis prämiert die DGVS die beste eingereichte Dissertation auf dem Gebiet der Ätiologie und Pathogenese der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Den Preis erhält Dr. rer. med. Ujjwal Mukund Mahajan aus Greifswald für seine Arbeit mit dem Titel „Tumor specific delivery of siRNA coupled superparamagnetic iron oxide nanoparticles, targeted against Polo-like kinase 1, stops progression of pancreatic ductal adenocarcinoma”. Die Vergabe des Preises erfolgt mit freundlicher Unterstützung der Norgine GmbH, Marburg.

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Christian Schmithals

Herr Dr. med. Christian Schmithals aus Frankfurt am Main erhält von der DGVS den Ismar Boas-Preis – Klinischer Preis. Seine Arbeit mit dem Titel „The tumor-penetrating peptide iRGD improves therapy and diagnosis in preclinical hepatocellular carcinoma models“ war 2016 die beste eingereichte Dissertation auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Die Vergabe des Preises erfolgt mit freundlicher Unterstützung der Norgine GmbH, Marburg.

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Jens Marquardt

Für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der klinischen oder experimentellen Forschung im Bereich des hepatozellulären Karzinoms wird der mit 10 000 Euro dotierte DGVS Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs ausgelobt. In 2016 geht er an Herrn Dr. med. Jens Marquardt aus Mainz für seine Arbeit „Curcumin effectively inhibits oncogenic NF-jB signaling and restrains stemness features in liver cancer“. Der Preis wird gespendet von Bayer.

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Eugen Zizer

Dr. med. Eugen Zizer aus Ulm erhält für seine Arbeit „A new 3D-printed overtube system for endoscopic submucosal dissection: first results of a randomized study in a porcine model“ den Endoskopie-Forschungspreis der Olympus Europa Stiftung und der DGVS. Er wird für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Grundlagenforschung oder der klinischen Forschung im Bereich Endoskopie vergeben und ist mit 15 000 Euro dotiert.

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Rocío López, Imke Atreya

Für grundlegende und richtungsweisende Arbeiten im Bereich der klinischen Gastroenterologie vergibt die Fachgesellschaft den Martin Gülzow-Preis. 2016 geht dieser an Dr. med. Imke Atreya und Dr. med. Rocío López Posadas aus Erlangen für ihre gemeinsam eingereichte Arbeit mit dem Titel „Rho-A prenylation and signaling link epithelial homeostasis to intestinal inflammation“.

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Miriam Goebel-Stengel

Die Stiftung für Neurogastroenterologie lobt jährlich den Preis für Neurogastroenterologie für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf diesem Gebiet aus. PD Dr. med. Miriam Goebel-Stengel aus Berlin erhält die Auszeichnung in 2016 für ihre Arbeit „Die neuronale Mediation von Stress am Beispiel tierexperimenteller Modelle“.

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Johannes Lemke

Mit dem Harald Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses möchte die DGVS wissenschaftlich engagierten Ärztinnen und Ärzten in der Gastroenterologie und Hepatologie die finanzielle Möglichkeit geben, an einer internationalen wissenschaftlichen Tagung teilzunehmen oder zur Erlernung einer neuen Methode ein wissenschaftliches Institut zu besuchen. Das Stipendium ist mit 3000 Euro dotiert. In diesem Jahr erhält es Dr. med. Johannes Lemke aus Ulm für seine Arbeit „Individualisierte Therapie des kolorektalen Karzinoms”.