Gefäßmedizin Scan – alles, was Sie in der Gefäßmedizin wissen müssen

Rupert Bauersachs

Eike Sebastian Debus

Ralph-Ingo Rückert

Michael Uder

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie finden in dem aktuellen Heft der Gefäßmedizin Scan wieder eine Vielfalt aktueller Themen, die äußerst lohnenswert sind zu lesen! Unmöglich dabei, das gesamte Spektrum der hier für Sie ausgesuchten Beiträge alle im Original zu lesen – aber die Quintessenzen und Interpretationen der Arbeiten lassen wieder einen guten Überblick über die Vielseitigkeit und die ungebrochene Innovationskraft der Gefäßmedizin zu. Erneut hat die endovaskuläre Therapie der Aortenerkrankungen einen hohen Stellenwert – daher auch gleich zwei Kommentare zu diesem Komplex. Fast scheint es, als hätten wir erst jetzt das Problem der Strahlenexposition entdeckt – und in der Tat: Wir stellen in den letzten Monaten eine deutliche Fokussierung auf diese Thematik fest, die sich mittlerweile wie ein Menetekel durch die Journale zieht. Dies hängt vor allem mit der zunehmenden Komplexität der endovaskulären Ausschaltung auch ausgedehnter Läsionen zusammen – denn sie ist in aller Regel mit einer deutlichen Verlängerung der Strahlenexposition verbunden. Vor allem mit der zu Recht zunehmenden Zentralisierung gerade dieser komplexen Eingriffe besteht hier ein relevantes Risiko nicht nur für den Patienten – vielmehr noch für Operateure und Assistenzpersonal. Daten hierzu wurden in den vergangenen Monaten mehrfach eindrucksvoll publiziert. In den beiden Kommentaren geht es um zwei Arbeiten aus Schweden: beide zeigen Möglichkeiten effizienter Expositionsprophylaxe und Strahlendosisredutkion auf. Fusionsbildgebung, Eye-Tracking, ALARA und moderne Bildverarbeitung sind Schlagworte, die auf High-Tec-Ausstattung für hochspezialisierte Zentren schließen lassen. Aber nein, die Expositionsprophylaxe kann JEDER effektiv gestalten und damit massiv Strahlendosis einsparen, wenn er die Grundprinzipien des „as low as reasonable achievable“ beherzigt! Erneut können Sie neues in der Entwicklung von Aortenprothesen und Zugangstechniken lesen, die das Spektrum endovaskulärer Therapieoptionen erweitern.

Spannend auch der Kommentar von Jens Fiehler zur Thrombektomie nach Schlaganfall im vorderen Stromgebiet – es ist faszinierend, was man mit rechtzeitiger effektiver Therapie an Funktionalität erreichen kann, wenn man nur rechtzeitig ist! Aber auch die Themen zur pAVK, zur konservativen Therapie und zur Verbesserung der Lebensqualität von Gefäßpatienten sind spannend zu lesen, ebenso wie die Darstellung aktualisierter Risikokriterien für das Auftreten der tiefen Beinvenenthrombose.

Der Fortbildungsbeitrag von Thomas Jahnke und Stefan Müller-Hülsbeck zeigt anhand mehrerer spannender Fälle auf, mit welchen schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen ein Operateur bei endovaskulären Eingriffen konfrontiert sein kann, und ist zugleich der Beginn einer lockeren, sporadischen Reihe von Fallbeispielen zu ausgewählten Themen. Durch die Präsentation von Fallbeispielen aus der klinischen Praxis wird die Möglichkeit geschaffen, direkt von der Erfahrung anderer Kollegen zu profitieren und diese für die Behandlung der eigenen Patienten zu nutzen.

Es bleibt spannend und faszinierend – freuen Sie sich wieder auf ein interessantes Heft unserer Gefäßmedizin Scan, dem einzigen deutschsprachigen interdisziplinären Magazin für Gefäßkrankheiten!

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Herausgeber

Prof. Dr. med. Rupert Bauersachs, Darmstadt
Prof. Dr. med. Eike Sebastian Debus, Hamburg
PD Dr. med. Ralph-Ingo Rückert, Berlin
Prof. Dr. med. Michael Uder, Erlangen