Rofo 2016; 188(12): 1107-1110
DOI: 10.1055/s-0042-115316
Bildessay
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Imaging findings in Wernicke‘s encephalopathy – Bildgebung der Wernicke-Enzephalopathie

A. Örgel
,
T. K. Hauser
,
T. Nägele
,
M. Horger ; Tübingen
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 December 2016 (online)

Die Wernicke-Enzephalopathie (WE) ist ein neurologischer Notfall, der infolge eines Thiaminmangels (Vitamin B1) auftritt und ohne Behandlung zu bleibenden neurologischen Schäden bis zum Tod führt. Vorwiegend wird das Krankheitsbild bei chronischem Alkoholismus beobachtet (alkoholische WE), auch wenn andere Störungen wie Hungerzustände (z. B. bei Anorexia nervosa, Beri Beri), Hyperemesis gravidarum, Krebserkrankungen oder ein funktionelles Defizit bei Zustand nach Magen-Darm-Resektionen ebenfalls zu einer non-alkoholischen WE führen können. Erstmals wurde das Krankheitsbild aus Augenmotilitätsstörung, Verwirrtheitszustand und Ataxie 1881 durch den Neurologen Carl Wernicke als Polioencephalitis haemorrhagica superior beschrieben. Allerdings wurde erst 1941 die Ätiologie auf einen Thiaminmangel zurückgeführt. Epidemiologisch zeigt sich mit einem Geschlechterverhältnis von 1,7:1, dass Männer etwas häufiger als Frauen betroffen sind. Es existieren dabei keine Unterschiede in Bezug auf Bevölkerungsgruppen.