Sportphysio 2016; 04(04): 190-191
DOI: 10.1055/s-0042-116827
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Veranstaltungsbericht

Mario Bizzini
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Publication Date:
04 November 2016 (online)

OLYMPISCHE SPIELE 2016

Ein Tag in Rio – Zahlen, bitte!

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Abb. 1 Das Olympische Stadion im August 2016 in Rio (Foto: M. Bizzini)

Vom 5. bis zum 21. August 2016 fanden in Rio die Olympischen Spiele statt. Aus der Schweiz war unser Herausgeber Mario Bizzini vor Ort. Er war im Einsatz für die Fußballturniere, die von der FIFA organisiert wurden.

Für Sportphysio besuchte er am 12. August die Poliklinik im Olympic Village und seine brasilianischen Sportphysiokollegen Felipe Tadiello und Luciana de Michelis. Luciana ist die aktuelle Präsidentin des brasilianischen Sportphysiotherapieverbandes – SONAFE (www.sonafe.com.br).

Felipe Tadiello aus Brasilien ist verantwortlich für die gesamten Dienstleistungen der Sportphysiotherapie in der Poliklinik im Olympic Village, in der mehr als 800 internationale Physios im Einsatz sind – wobei die Mehrheit aus Brasilien stammt. Alle Physios arbeiten freiwillig für die Poliklinik und durchliefen ein strenges Auswahlverfahren. Zu diesen 800 Physios zählen auch die, die in den Trainings- und Wettkampforten in Rio und als „Stand by“-Physios im Einsatz sind. Es werden unterschiedliche Therapiemöglichkeiten für Athleten – besonders für die Nationen, die ohne eigenes medizinisches Team anreisen – und Personal angeboten: Sportphysiotherapie, Elektrotherapie, Sportmassage, Cold Water Immersions (Kaltwasserbäder) und zusätzlich Akupunktur, Chiropraktik, Osteopathie sowie eine Abteilung für Einlagen- und Schienenversorgung.

Zahlen, bitte: Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sehr die Physio-Abteilung im Olympic Village gebraucht wurde: am 11. August wurden 72 Athleten mit Physiotherapie behandelt, 62 erhielten eine Sportmassage, 22 wurden osteopathisch und 15 wurden chiropraktisch versorgt. 108 Profisportler nutzten die Gelegenheit, ein Kaltwasserbad zu nehmen! Außerdem stehen den Sportlern in der Poliklinik auch Zahn- und Augenärzte zur Verfügung sowie MRI und Röntgen, plus eine Notfallklinik mit spezialisierten Ärzten.

Alle Probleme und Verletzungen – auch die bei den Wettkämpfen – werden sorgfältig in einem speziellen Online-Dokumentationssystem erfasst, welches von M. E. Grant (IOC-Physiotherapieverantwortliche) überwacht wird. Dies gehört zum umfassenden IOC-Verletzungsdokumentationssystem (Injury Surveillance System), welches von einer Gruppe mit Dr. L. Engebretsen und R. Bahr vom IOC Research und Oslo Sports Trauma & Research Center koordiniert wird. Die Daten der letzten Olympischen Spiele in London wurden im BJSM publiziert, die von Rio 2016 folgen bald.

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Abb. 2 Die Poliklinik des Olympischen Dorfes (Foto: M. Bizzini)
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Abb. 3 Blick in das Olympische Dorf (Foto: M. Bizzini)
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Abb. 4 Mario mit SONAFE Sportphysiokollegen vor der Anmeldung zur Physiotherapie in der Poliklinik (F.Tadiello links, L.deMichelis rechts im Bild) (Foto: M. Bizzini)
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Abb. 5 Die von Sportprofis gern genutzten Kaltwasserbäder in der Poliklinik (Foto: M. Bizzini)
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Abb. 6 Im vollbesetzten Fußballstadium in Rio: A. Weber, dem Verantwortlichen für die Dopingkontrollen bei olympischen Fußballturnieren und Prof. J. Dvorak , dem FIFA Chief Medical Officer und M. Bizzini (v. l.) (Foto: M. Bizzini)