„Für uns steht das legitime Informationsbedürfnis der Patienten nicht infrage“, sagt
BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. „Aber natürlich wissen wir, und darauf weist auch
die Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der Barmer GEK hin, dass es für den medizinischen
Laien, vor allem bei der selbstständigen Internetrecherche schwierig ist, seriöse
Quellen zu identifizieren. Medizinisch geprüfte Informationen sind aber gerade für
onkologische Patienten, allen voran Prostatakrebspatienten, die wir in der Urologie
in einer großen Zahl betreuen, besonders wichtig.“
Gerade deshalb engagieren sich der BDU und die DGU seit Jahren bei der Erstellung
eigener Informationsangebote. Dazu zählen das Engagement bei den Patientenleitlinien
zum Prostata-, Nieren- und Harnblasenkrebs, das umfangreiche Angebot an eigenen Patientenbroschüren
zu relevanten urologischen Erkrankungen und deren Prävention, das Internetportal der
deutschen Urologen (www.urologenportal.de) und die speziell für die männlichen Adoleszenten
konzipierte Webseite www.jungensprechstunde.de ebenso wie die Internetkampagne zum
Hodenhochstand, mit der 2015 gezielt junge Eltern angesprochen wurden. Absolut neue
Wege der individuellen Beratung geht die interaktive „Online Entscheidungshilfe Prostatakrebs“
der PatientenAkademie der Deutschen Urologen (www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info), die Betroffene und ihre betreuenden Urologen bei der Wahl der individuell richtigen
Therapie unterstützt. „Die Tatsache, dass wir als Fachgesellschaft und Berufsverband
eine eigene PatientenAkademie unterhalten, zeigt, welchen hohen Stellenwert Deutschlands
Urologen der wissenschaftlich begleiteten Patientenaufklärung beimessen“, sagt der
DGU-Pressesprecher und 2. Vorsitzende der PatientenAkademie, Prof. Christian Wülfing.
Der BDU verweist zudem auf seinen Selektivvertrag zur Aktive Surveillance, der einen
aufklärungsintensiven Behandlungspfad beim Prostatakarzinom unterstützt, sowie auf
seinen speziellen PCa-Aufklärungsleitfaden, der das Arzt-Patienten-Gespräch auf hohem
Niveau standardisiert. BDU-Präsident Dr. Schroeder: „Nicht zuletzt sei an dieser Stelle
die jahrelange enge Zusammenarbeit der urologischen Verbände mit der Selbsthilfe,
gerade mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS), genannt, die ebenfalls
dazu beiträgt, dass Männer sowohl bei der Früherkennung des Prostatakarzinoms (PCa)
als auch bei der Behandlung einer Prostatakrebserkrankung eine informierte Entscheidung
treffen können.“
„Mit diesen vertrauenswürdigen Aufklärungsangeboten unterstützen DGU und BDU das Informationsbedürfnis
der urologischen Patienten und Patientinnen jeden Alters und beiderlei Geschlechts
umfänglich. Befürchtungen von Ärzten, Selbstinformation könne beim Patienten übersteigerte
Erwartungen wecken und das Vertrauen zum Arzt gefährden, wie sie von der aktuellen
Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der Barmer GEK fachübergreifend erhoben wurden,
wirken wir damit entgegen. Denn ein seriös informierter Patient kann mit seinem Arzt
vertrauensvoll und zielorientiert über seine Erkrankung und Therapieoptionen diskutieren“,
so DGU-Pressesprecher Prof. Wülfing.
Fortgesetzt wird das Informationsprogramm der Urologen mit dem traditionellen Patientenforum
am 1. Oktober 2016 auf dem 68. DGU-Kongress in Leipzig, zu dem DGU-Präsident Prof.
Kurt Miller bereits jetzt alle Interessierten herzlich ins Congress Center Leipzig
einlädt.
Nach einer Pressemitteilung (DGU / BDU)