Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(05): 214
DOI: 10.1055/s-0042-117754
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiche Strategie

Sri Lanka malariafrei
Unn Klare
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Publication Date:
19 October 2016 (online)

 

    Seit Anfang September gilt Sri Lanka laut WHO offiziell als malariafrei. Dies ist ein erstaunlicher Erfolg, denn noch in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts war Sri Lanka einer der Staaten, die weltweit am meisten unter der Krankheit zu leiden hatten.

    Die Wende begann in den 1990er Jahren, als das Land die Strategie der Malariabekämpfung veränderte: Fortan wurde nicht mehr nur auf Moskitobekämpfung gesetzt, sondern auch der Parasit selbst in den Fokus genommen. So wurden beispielsweise mobile Malariakliniken geschaffen, die schnell auf Ausbrüche reagieren und so das Parasitenreservoir und die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Übertragung dezimieren konnten. Bis zum Jahr 2006 konnte so die Zahl der jährlichen Malariafälle auf unter 1000 gesenkt werden. Der letzte autochthone Fall war schließlich vor fast 4 Jahren im Oktober 2012 gemeldet worden.

    Damit ist Sri Lanka nach den Malediven der zweite Staat in der WHO-Region Südostasien, dem es gelungen ist, die Malaria zu eliminieren. In den 9 übrigen Ländern der Region wurden im Jahr 2014 noch 1,6 Mio. bestätigte Malariafälle gemeldet. Mehr als 800 Menschen überlebten die Infektion nicht. 96 % der Fälle entfielen dabei allein auf die 3 Staaten Indien, Indonesien und Myanmar.

    Quellen: promed, World malaria report 2015 (WHO)


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