Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2017; 52(02): 145-151
DOI: 10.1055/s-0042-118022
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ecstasy-Intoxikation mit disseminierter intravasaler Gerinnung und Multiorganversagen

Martina Jochum
,
Joachim Oeding
,
Denise Lackner
,
Hannes Lienhart
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2017 (online)

Zusammenfassung

Der vorliegende Fall beschreibt die frühklinische Versorgung eines Patienten mit schwerer Methyl-endioxymetamphetamin-Intoxikation (Ecstasy). Es wird die Historie stimulierender psychotroper Substanzen und die Wirkweise moderner Psychostimulanzien dargestellt. Daten aus dem österreichischen Drogenbericht zeigen die Verlagerung des Konsums „harter Drogen“ wie z. B. Opioiden hin zu Cannabis und Amphetaminderivaten. Der letale Verlauf im beschriebenen Fall zeigt das hohe Gefahrenpotenzial derartiger Substanzen und weist auf die Notwendigkeit rechtzeitiger, aggressiver intensivmedizinischer Therapie hin.

Ein 21-jähriger Mann wird nach Erstreanimation im Rettungsdienst mit Verdacht auf Medikamentenintoxikation in die Klinik eingeliefert. Im weiteren Verlauf entwickelt der Patient eine fulminante Gerinnungsstörung. Der vorliegende Fall zeigt das hohe Gefahrenpotenzial sog. Partydrogen und die Notwendigkeit einer rechtzeitigen aggressiven intensivmedizinischen Therapie.

Abstract

This case presents the clinical treatment of a patient with severe MDMA intoxication. The history of stimulating psychotropic substances is presented as well as the modes of action of current party drugs. Data from the Austrian Drug Report indicate a tendency away from “hard drugs” towards the consumption of cannabis and amphetamine derivates. The lethal outcome in our case demonstrates the risk potential of these substances and underlines the necessity of aggressive resuscitation efforts.

Kernaussagen
  • Der vorliegende Fallbericht ist ein weiterer Beleg für die hohe Gefährlichkeit stimulierender Partydrogen.

  • Bei schweren Intoxikationen ist u. a. auch mit der Entwicklung einer fulminanten Gerinnungsstörung zu rechnen.

  • Eine Intoxikation erfordert daher eine rechtzeitige, aggressive intensivmedizinische Therapie.