Diabetes aktuell 2016; 14(06): 304
DOI: 10.1055/s-0042-118431
Forum der Industrie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

EASD 2016

Kardiometabolisches Risiko bei Typ-2-Diabetes im Fokus
Monika Walter
1   München
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Publication Date:
26 October 2016 (online)

 

Kardiovaskuläre Endpunktstudien mit antihyperglykämischen Wirkstoffen werden in der Diabetologie derzeit intensiv diskutiert. Sie standen auch im Mittelpunkt eines Symposiums bei der 52. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in München.

Derzeit laufen zahlreiche Studien, die sich auf das kardiovaskuläre Outcome unter verschiedenen blutzuckersenkenden Therapieoptionen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes fokussieren. Die meisten dieser Untersuchungen sind dabei auf den Nachweis der kardiovaskulären Sicherheit (also Nichtunterlegenheit vs. Standardtherapie) eines neuen Wirkstoffs ausgelegt. Hintergrund ist eine entsprechende Forderung der Food and Drug Administration (FDA) aus dem Jahr 2008, so Prof. Dr. Bernard Zinman, Toronto, Kanada.

Dementsprechend bestätigen die meisten bisherigen Studien eben genau diese Sicherheit – zum Beispiel ORIGIN für Insulin glargin, TECOS für Sitagliptin oder ELIXA für Lixisenatid.

EMPA-REG und LEADER waren die ersten kardiovaskulären Outcomestudien, die ein reduziertes kardiovaskuläres Risiko unter der antihyperglykämischen Therapie zeigen konnten. LEADER (Liraglutid) und EMPA-REG (Empagliflozin) haben sich dabei aber wie viele andere aktuelle Studien vor allem auf die sekundäre Prävention kardiovaskulärer Ereignisse fokussiert.

Primär- und Sekundärprävention kardiovaskuärer Ereignisse

Die derzeit laufende EXSCEL-Studie, die Prof. Dr. Juris Meier, Bochum, präsentierte, prüft das GLP-1-Analogon Exenatide sowohl bezüglich sekundärer als auch primärer Prävention von kardiovaskulären Ereignissen – etwa 30 % der Teilnehmer weisen kein kardiovaskuläres Ereignis in der Anamnese auf. Bei der Auswertung der Daten wird eine Stratifizierung entsprechend dem kardiovaskulären Risiko vorgenommen werden. Die Studie wird etwa 14 000 Patienten in 528 Studienzentren einschließen und Exenatide 1-mal wöchentlich mit Placebo vergleichen. Erste Ergebnisse werden für 2018 erwartet.

Dass sich neben Liraglutid auch für das GLP-1-Analogon Exenatide kardiovaskuläre Vorteile zeigen könnten, lässt sich aus Daten von Ratner et al. 2011 ableiten: Nach einem Jahr unter Exenatide war der Anteil an Patienten mit einem primären „major adverse cardiovascular event“ (MACE) signifikant geringer als bei Patienten der Kontrollgruppe.

Quelle: Industriesymposium „Type 2 Diabetes: Beyond the Beta Cell“, EASD-Kongress 2016 in München, 12.09.2016; Veranstalter: AstraZeneca


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