Aktuelle Dermatologie 2017; 43(01/02): 16
DOI: 10.1055/s-0042-119128
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Hörner des Stiers. Lebenserzählung und Chronik eines griechischen Migranten

Contributor(s):
C. Bayerl
Orfanos C.
Die Hörner des Stiers. Lebenserzählung und Chronik eines griechischen Migranten.

Berlin: BWV Berliner Wissenschaftsverlag; 2016.
ISBN: 978-3-8305-3644-4 356 S., 44 €
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Publication History

Publication Date:
14 February 2017 (online)

 

    Ich bespreche hier die Autobiografie eines der großen deutschen Hochschullehrer für Dermatologie. Wir in Deutschland tätigen Dermatologen kennen Prof. Constantin E. Orfanos, den international anerkannten Universitätsprofessor, Organisator eines Weltkongresses für Dermatologie und Kosmopoliten, zuerst mal über vielfältige Publikationen und Buchprojekte, unsere Standardwerke. Seine Schüler an der Charité, von denen etliche Klinikdirektoren wurden, kennen C. Orfanos auch als „den Griechen“. So nennt „Orfanos seine Autobiografie eben auch „Lebenserzählung und Chronik eines griechischen Migranten“. Aber Orfanos ist nicht nur Grieche, sondern insbesondere auch Kreter; der Großvater Bauer, der Vater Offizier. In Teil I erzählt er seine eigene Biografie zwischen den Weltkriegen. Hier erfahren wir vieles über die Geschichte Griechenlands und das Verhältnis zur Besatzungsmacht der Nazis. Nach dem Krieg stellt er seine Jahre in den USA und dann in Deutschland dar. In Teil II ist eine Auswahl an hoch interessanten Reden nach seiner Emeritierung beigefügt, die sich den Fragen der medizinischen Ethik widmen. Professor Orfanos hat eine Stiftung zur Förderung der Dermatologie gegründet, die in Berlin ansässig ist. Ich bin stolz darauf, dem Vorstand dieser Stiftung kooptiert zu sein. Den Stier bei den Hörnern packen hat Mama Orfanos ihrem Sohn eingeflüstert und er macht das bis heute. Ein Kreter eben, der mütterlichen Weisung und der Mythologie Kretas folgend. Das ist kein Lehrbuch, aber eine spannende Autobiografie eines bedeutenden Hochschullehrers für Dermatologie. Interessant für jeden Dermatologen, der über den eigenen Tellerrand schauen will und die Historie seines „Faches verstehen will. Ich kann diese spannende, einsichtsreiche, lehrreiche und teils vergnügliche Autobiografie nur wärmstens zur Anschaffung empfehlen.

    Christiane Bayerl, Wiesbaden


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