Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(03): 125
DOI: 10.1055/s-0042-121233
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Publication Date:
14 September 2018 (online)

unter dem Motto „4-Ländertagung: Senologie gleich Evolution“ haben im Rahmen der 38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) im Juni über 2800 Experten für Brusterkrankungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich den fachlichen Austausch gesucht.

Wie schon im Motto erkennbar, lag der Schwerpunkt auf der interdisziplinären und vor allem grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Senologen. Der ganzheitliche Ansatz der klinischen Entwicklung und des wissenschaftlichen Fortschritts vieler Fachdisziplinen vereint sich in der Senologie vorbildlich. Die 4-Country-Sitzungen waren ein Novum, das diesen Gedanken gestützt und getragen hat. Eine Kongressrückschau finden Sie ab Seite 130.

Die DGS prämierte auch auf dem diesjährigen Kongress herausragende Leistungen in der wissenschaftlichen Forschung, Versorgungsforschung und Gesundheitsvorsorge. Mit dem Wissenschaftspreis, dem Florence-Nightingale-Preis und dem Klaus-Dieter-Schulz-Versorgungsforschungspreis wurden herausragende Arbeiten ausgezeichnet. Nähere Informationen zu den Preisträgern und ihren prämierten Arbeiten finden Sie ab Seite 133.

Neben der Kongressnachlese freuen wir uns, dass wir auch in dieser Ausgabe einen Open-Access-Beitrag publizieren können. Madjar et al. diskutieren Bedeutung, Häufigkeit und therapeutische Konsequenzen von B3-Läsionen in der Brustdiagnostik. Infolge von Verbesserungen der Mammadiagnostik in den letzten 20 Jahren und der Einführung des flächendeckenden Mammografiescreenings in Deutschland haben diese Befunde mit unsicherem malignem Potenzial zugenommen. Die Frage, ob in diesen Fällen operiert werden soll oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Die Autoren möchten mithilfe ihrer retrospektiven Studie diesbezüglich eine Entscheidungshilfe liefern (s. Seite 153). Falls sie diesen Beitrag lieber auf Deutsch lesen möchten, finden Sie die Übersetzung online unter https://eref.thieme.de/CXB4JXV.

Weitere wissenschaftliche Arbeiten in dieser Ausgabe befassen sich mit der zielgerichteten Therapie beim Mammakarzinom (s. Seite 160) und mit der psychischen Belastung von Patientinnen während einer neoadjuvanten Chemotherapie (s. Seite 170). Dazu weisen Tschuschke et al. auf die Wichtigkeit eines sorgfältigen psychologischen Screenings unmittelbar nach der Diagnose und noch vor der onkologischen Behandlung hin. Richter et al. hingegen gehen der spannenden Frage nach, ob eine Operation nach pathologischer Komplettremission noch notwendig ist (s. Seite 166).

Ich wünsche Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre.

Ihre

Sara Y. Brucker

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Prof. Dr. Sara Y. Brucker