Zahnmedizin up2date 2017; 11(03): 295-308
DOI: 10.1055/s-0042-121969
Varia
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT der Zähne und des Zahnhalteapparats

Tim Hilgenfeld
,
Martin Bendszus
,
Stefan Hähnel
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Publikationsdatum:
08. Juni 2017 (online)

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Die zunehmende Verbreitung der digitalen Volumentomografie (DVT) erweitert das Leistungsspektrum der bisherigen zweidimensionalen Zahnbildgebung mittels Röntgenaufnahmen oder Tomogrammen. Dem diagnostischen Mehrwert steht dabei eine erhöhte Strahlenbelastung der Patienten entgegen. Im Gegensatz dazu kommt die MRT ohne ionisierende Strahlen aus und bietet darüber hinaus einen deutlich höheren Weichteilkontrast. Der Nachweis morphologischer und numerischer Zahnveränderungen, die Differenzierung von periapikalen Läsionen und der Ausschluss von Komplikationen von Zahnerkrankungen sind dabei potenzielle Anwendungsgebiete der dentalen MRT. Vielversprechende Ansätze finden sich darüber hinaus beim Nachweis von Karies, der Parodontitis und der Schädigung des N. alveolaris inferior.

Kernaussagen
  • Im Unterschied zu röntgenbasierten Verfahren wie CT und DVT ermöglicht die Dental-MRT eine Darstellung entzündlich veränderter oder durch Tumorgewebe befallener parodontaler Weichgewebe mit hohem Kontrast ohne Anwendung ionisierender Strahlen.

  • Durch die Möglichkeit der Dental-MRT, pathologische Prozesse zusammen mit den benachbarten Zähnen, Nerven und parodontalen Strukturen in einem Bild zu visualisieren, kann die Methode wichtige Zusatzinformationen liefern.

  • Mit Einschränkungen ist auch die direkte Visualisierung einer Schädigung des N. alveolaris inferior möglich, was mit keiner anderen radiologischen Methode gelingt.

  • Knöcherne Strukturen sind in der Dental-MRT nur indirekt darstellbar.