Absicht des von der Deutschen Gesellschaft für Maritime Medizin am 26. Oktober 2016
in Hamburg veranstalteten Workshops war es, Vertreter von Institutionen, die in Deutschland
auf dem Gebiet der maritimen Medizin tätig sind, zusammenzuführen, um allen institutionellen
Akteuren der maritimen Medizin eine Plattform zum Gedankenaustausch über den gegenwärtigen
Stand und die absehbaren Entwicklungen im maritimen Umfeld zu bieten. Dies mit dem
Ziel, die sich daraus ergebenden Aufgabenstellungen für eine zukunftsfähige maritime
Medizin zu identifizieren und daraus Schwerpunkte, Möglichkeiten der Arbeitsteilung
und Kooperation sowie unter Umständen notwendige organisatorische Notwendigkeiten
abzuleiten. Es nahmen 24 Vertreter aus dem universitären Umfeld, der Deutschen Marine,
der Seenotrettung und Krankenversorgung sowie der Kreuzfahrtindustrie und Anbieter
von Schiffsarztkursen teil.
In seinem Eingangsvortrag gab K.-H. Seidenstücker als Erster Vorsitzender im Sinne
einer Inventur eine Bestandaufnahme der Felder der maritimen Medizin. Es bestand Konsens
dahingehend, dass die maritime Medizin nicht über eine eigene Methodik verfügt, sondern
vielmehr Methoden der Humanwissenschaften dergestalt adaptiert und in Fähigkeitspaketen
kombiniert, dass im Ergebnis Gesundheitsvorsorge und Behandlungsmöglichkeiten unter
den besonderen Bedingungen des maritimen Umfelds gewährleistet werden können.
Einigkeit herrschte nachfolgend auch dahingehend, dass für eine Identifizierung von
Zukunftsfeldern nur 2 Arbeitsgruppen gebildet wurden, die jeweils die präventivmedizinischen
und die klinischen Aspekte behandelt haben.
Als wesentliches Ergebnis wurde von beiden Arbeitsgruppen gleichartig festgestellt,
dass im Hinblick auf ein gezielte Weiterentwicklung der maritimen Medizin das Fehlen
einer ausreichenden Datengrundlage das größte Hindernis darstellt und vorrangig Strukturen
im Sinne eines Registers fehlen, die systematisch epidemiologische Daten bereitstellen,
welche als unverzichtbare Grundlage für weitere nachhaltige Aktivitäten der im klinischen
wie präventivmedizinischen Bereich tätigen Akteure angesehen wurden.
Die Deutsche Gesellschaft für Maritime Medizin wird dieses Ergebnis aufgreifen und
sich in weiteren Veranstaltungen mit Möglichkeiten der Verbesserung der Datengrundlage
beschäftigen.
Stefan Neidhardt
DGMM-Seminar „Einführung in die maritime Medizin“ Im November 2016 in Hamburg.
DGMM Mitgliederversammlung 2016
3. Februar 2017, ab 15 Uhr
Hotel Hafen Hamburg, Seewartenstraße
Einladungen folgen Ende Dezember