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DOI: 10.1055/s-0042-124040
AUO-Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie - Therapie des muskelinvasiven Blasenkarzinoms
Publication History
Publication Date:
12 April 2017 (online)
Eine offene, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie mit Atezolizumab (Anti-PD-L1-Antikörper) als adjuvante Therapie im Vergleich mit einer Beobachtung bei Patienten mit hochrisiko muskelinvasivem Urothelkarzinom nach operativer Entfernung (IMvigor010) – Studie AB 53/15 der AUO
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Patienten mit einem muskelinvasiven Blasenkarzinom erleiden trotz einer neoadjuvanten oder adjuvanten Chemotherapie zu ca. 50% innerhalb von 2 Jahren nach Zystektomie ein lokales Rezidiv oder Fernmetastasen. Derzeit ist die Standardtherapie in dieser Indikation eine cisplatinbasierte Chemotherapie für Patienten, die für diese Therapie geeignet sind. Für Patienten, die bereits eine neoadjuvante Therapie enthielten und postoperativ weiterhin ein hohes Risiko für Metastasen aufweisen oder Patienten, die nicht für eine cisplatinhaltige Therapie geeignet sind oder diese ablehnen, gibt es derzeit keinen Leitlinien-empfohlenen Therapieansatz. Mit der vorliegenden Studie soll ein neuer Therapieansatz, die Gabe von Atezolizumab, in dieser Indikation geprüft werden.
Atezolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der die Interaktion von PD-L1 mit PD-1 und B7.1 auf der Oberfläche von T-Zellen hemmt. Normalerweise sorgen diese Interaktionen für eine Inaktivierung von Immunzellen. Durch die Hemmung der Interaktionen von PD-L1 mit PD-1 und B7.1 werden die T-Zellen aktiviert und somit eine Immunantwort möglich. Vorherige Studien mit Atezolizumab beim Urothelkarzinom der Blase zeigten vielversprechende Ergebnisse.
Primärer Endpunkt dieser Studie ist das krankheitsfreie Überleben (DFS); sekundäre Endpunkte sind das Gesamtüberleben (OS), krankheitsspezifisches Überleben (DSS), metastastenfreies Überleben (DMSF), das klinische Sicherheitsprofil, Pharmakokinetik sowie die Lebensqualität. Hierfür werden die Patienten stratifiziert in 2 Studienarme randomisiert: Während in einem Arm die Patienten einer Beobachtung unterzogen werden, erhalten die Patienten im Prüfarm eine Therapie mit 1 200 mg Atezolizumab, intravenös verabreicht. Die Therapie erfolgt alle 3 Wochen und wird über 16 Zyklen bzw. 1 Jahr fortgeführt. Die Patienten beider Studienarme werden bis zum Fortschreiten der Erkrankung nachbeobachtet; eine Therapie bei Progress ist nicht definiert, sodass die Patienten bei nachgewiesenem Progress nach Standard z. B. chemotherapiert werden können.
Die Studie erhielt inzwischen ein Amendment, in welchem folgende wesentliche Änderungen vorgenommen wurden: Einschluss von Patienten unabhängig vom PD-L1-Status, die bisherige Einschränkung auf PD-L1-positive Patienten wird aufgehoben! Erhöhung der Gesamtpatientenzahl auf 700 Teilnehmer, in Deutschland sollen ca. 35 Patienten eingebracht werden. Erweiterung der Einschlusskriterien in Bezug auf die Eingangsdiagnose: Patienten mit Primärtumor im oberen Harntrakt können jetzt ebenso eingeschlossen werden wie Patienten mit CiS an den Schnittflächen zur Urethra und den distalen Uretern nach Zystektomie. Das Zeitfenster zwischen Tumorentfernung und Randomisierung wurde auf 14 Wochen erweitert.
Insgesamt sollen in diese offene, randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie also nun 700 Patienten innerhalb von 24 Monaten in den Zentren der teilnehmenden Länder eingeschlossen werden, davon ca. 35 in Deutschland. Die bisherige Rekrutierung ist [Abb. 1] zu entnehmen. Für Zuweisung von Patienten in die Studie kontaktieren Sie bitte direkt ein nahegelegenes Studienzentrum, die Kontaktdaten sind [Tab. 1] zu entnehmen. Für die Überprüfung der Eignung eines potenziellen Patienten entnehmen Sie die Ein- und Ausschlusskriterien [Tab. 2].
Ort |
Kontaktdaten |
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Aachen |
Dr. Volker Perst, 0241/808-93 75, Email: vperst@ukaachen.de |
Berlin |
Prof. Dr. Kurt Miller, 030/84 45-23 29, Email: Kurt.Miller@charite.de |
Bochum |
Prof. Dr. Dirk Behringer, 0234/517-24 30, Email: behringer@augusta-bochum.de |
Dresden |
Prof. Dr. Dr. M. Wirth, 0351/458-24 47, Email: manfred.wirth@uniklinikum-dresden.de |
Düsseldorf |
Prof. Dr. P. Albers (LKP), Tel. 0211/811-93 53, Email: urologie@uni-duesseldorf.de |
Essen |
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Herbert Rübben, 0201/723-32 10, Email: herbert.ruebben@uk-essen.de |
Hamburg |
Prof. Dr. Christian Wülfing, 040/18 18 81-16 60, Email: c.wuelfing@asklepios.com |
Herne |
PD Dr. Rein-Jüri Palisaar, Tel. 02323/499-53 05, Email: rein-jueri.palisaar@marienhospital-herne.de |
Homburg |
Prof. Dr. Michael Stöckle, 06841/16-24 700, Email: studienzentrale@uks.eu |
Mannheim |
PD Dr. Manuel Ritter, 0621/383-49 73, Email: manuel.ritter@umm.de |
München |
Prof. Dr. Margitta Retz, 089/41 40-25 22, Email: margitta.retz@lrz.tum.de |
Rostock |
Prof. Dr. med. Oliver Hakenberg, 0381/49 47 800, Email: oliver.hakenberg@med.uni-rostock.de |
Stuttgart |
Prof. Dr. Christian Schwentner, 0711/991-23 01, Email: schwentner@diak-stuttgart.de |
Tübingen |
Prof. Dr. Jens Bedke, 07071/29-86 613, Email: urologie@med.uni-tuebingen.de |
Ulm |
Dr. Friedemann Zengerling, 0731/50 05 80 04, Email: friedemann.zengerling@uniklinik-ulm.de |
Einschlusskriterien |
Ausschlusskriterien |
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Die Autoren
Heidrun Rexer
AUO Geschäftsstelle
Seestraße 11
17252 Schwarz
Prof. Dr. Margitta Retz
Organgruppensprecher der Arbeitsgemeinschaft
Urologische Onkologie in der Deutschen
Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Seestraße 8
14057 Berlin
Univ.-Prof. Dr. Peter Albers
Leiter der klinischen Prüfung (LKP)
Universitätsklinikum Düsseldorf
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf