ergopraxis 2017; 10(05): 50
DOI: 10.1055/s-0042-124251
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Psychiatrie – Wichtig für die Ergotherapie

Contributor(s):
Nicole Kaldewei

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

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Andreas Pfeiffer und Werner Höhl sind „alte Hasen“ im Bereich psychiatrischer Ergotherapie. Beide bieten nun mit der Übersetzung und Adaption des kanadischen Therapieprogramms „Action over Inertia“ Ergotherapeuten eine klar strukturierte Intervention für psychisch erkrankte Menschen, um diese zu gesundheitsfördernden Aktivitäten und Aktivitätsmustern anzuregen sowie daraus folgernd zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit. Gleichzeitig laden die Autoren ein, das Programm auch mit anderen Klienten und in diversen Institutionen durchzuführen: Es geht dabei nicht um strikte Einhaltung und Abarbeitung der Intervention, sondern um den ganz praktischen Einsatz im Sinne der Klientenzentrierung. Die übersichtliche Strukturierung des Buchs ermöglicht sowohl Berufsanfängern als auch erfahrenen Therapeuten einen direkten Einsatz in der Praxis. Dem Fallbeispiel des Klienten Alex und seiner Therapeutin Jamie folgen erläuternde Abschnitte, Arbeitsblätter und Informationsmaterialien. Auch eine CD liegt bei.

Das Programm fußt auf bekannten theoretischen Konzepten wie Time Use, Life Balance und Recovery. Dies sowie die Manualisierung des Programms bieten eine Basis für die wissenschaftliche Fundierung der ergotherapeutischen Behandlung, welche bereits durch zwei Pilotstudien erfolgt ist.

In diesem Buch steckt ganz viel Potenzial, und ich glaube, dass die Veröffentlichung ein weiterer Meilenstein in der Professionalisierung der Ergotherapie ist.

Nicole Kaldewei, Ergotherapeutin, die mit psychisch erkrankten Menschen arbeitet und Dozentin an der Zuyd Hogeschool ist