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DOI: 10.1055/s-0042-1745669
HelicoPTER – lokale Prävalenz, Therapieerfolg und Antibiotikaresistenz der Helicobacter pylori-Infektion in Deutschland
Authors
Eine Infektion mit Helicobacter pylori stellt die häufigste chronische bakterielle Infektion des Menschen dar und verursacht u.a. gastroduodenale Ulkuserkrankungen und 90% der>1 Million Magenkarzinomfälle jährlich weltweit. Zunehmende Antibiotikaresistenzen mit Versagen der gängigen Eradikationsbehandlungen stellen eine große therapeutische Herausforderung dar. Aktuelle Daten zur lokalen Resistenzlage von H. pylori sind in Deutschland jedoch begrenzt.
In der durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) geförderten, multizentrischen prospektiven Querschnitts- und Verlaufsstudie sollen die lokalen Prävalenzen, Resistenzlagen und Eradikationsraten der H. pylori-Infektion in Deutschland untersucht werden. Studienzentren sind die Universitätsklinika in München (LMU und TUM), Tübingen, Hannover, Magdeburg, Frankfurt und Regensburg. Die Studie rekrutiert seit dem 1. Quartal 2021, insgesamt ist der Einschluss von 20.000 Probanden und ein Beobachtungszeitraum von 10 Jahren vorgesehen.
Studienteil A dient der Bestimmung der H. pylori-Prävalenz in einem nicht-selektionierten Teilnehmerkollektiv durch den serologischen Nachweis einer Immunantwort gegen H. pylori und – bei positiven Befunden – einen nicht-invasiven 13C-Atemtest.
In Studienteil B erfolgt eine Gastroskopie mit Biopsieentnahme und standardisierter histopathologischer Begutachtung sowie Bestimmung des H. pylori Stammes und seiner Antibiotika-Empfindlichkeit.
Bei Studieneinschluss und während der Nachbeobachtung werden anhand von Fragebögen eine symptombezogene Anamnese erhoben, der Eradikationserfolg kontrolliert und bis zu dreimalig Stuhlproben gewonnen. Klinisch relevante Befunde werden dem behandelnden Arzt und dem Studienteilnehmer durch das Studienzentrum mitgeteilt.
Im Rahmen der Studie wird eine Biobank am Nationalen Referenzzentrum für Helicobacter pylori am Max von Pettenkofer-Institut der LMU München aufgebaut. Diese erlaubt die Bearbeitung klinisch-translationaler Fragestellungen, z.B. zur Rolle von Virulenzfaktoren und des Mikrobioms bei der Karzinogenese im Magen.
Ein Studieneinschluss ist möglich über niedergelassene Hausärzte und Gastroenterologen, direkt über die Studienzentren, oder die Website https://helicobacter-testen.de.
Publication History
Article published online:
29 March 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany