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DOI: 10.1055/s-0042-1746370
Wie nehmen Menschen mit einem Typ 1 Diabetes Vorteile aber auch Hindernisse für den Einsatz einer vollautomatisierten intraperitonealen Insulinpumpe wahr?
Fragestellung Ein vollständig implantierbares System zur automatischen Insulinverabreichung (AID), bestehend aus einer intraperitonealen Insulinpumpe und einem implantierbaren CGM-Sensor (Bionic Invisible Pancreas - BIP), befindet sich in der Entwicklung. Das Auftreten von potenziellen Vorteilen oder Hindernissen für die Verwendung des BIP wurde bei Menschen mit Diabetes und unterschiedlichen Therapieformen untersucht.
Methodik Jeweils 12 bzw. 14 Teilnehmer mit einer intersievierten Insulintherapie, einer Insulinpumpentherapie und einer Kombinationsbehandlung von Insulinpumpe und CGM wurden gebeten, 9 potenzielle Vorteile und 10 potenzielle Hindernisse dieses in der Entwicklung befindliche System auf einer fünfstufigen Likert-Skala von 1 - stimme überhaupt nicht zu - bis 5 - stimme voll zu einzuschätzen.
Ergebnisse Die Daten von 38 Personen mit Typ-1-Diabetes (Alter 37.1 Jahre±11.5 Jahre, 12 ICT, 14 CSII; 12 CSII+CGM) Im Allgemeinen berichteten die Teilnehmer mehr erwartete Vorteile als Hindernisse. Die wichtigsten Vorteile waren eine größere Flexibilität und bessere Blutzuckerwerte. Die wichtigsten erwarteten Hindernisse betrafen Probleme bei der Übertragung der Kontrolle auf das BIP und Ängste vor Nebenwirkungen der Implantation (z. B. Entzündungen). Die Vorteile und Hindernisse waren in allen drei Gruppen ähnlich (p=0,861 bzw. p=0,669 für Unterschiede zwischen den Gruppen). 76,3% der Teilnehmer gaben an, dass sie BIP verwenden würden.
Diskussion Die Teilnehmer berichteten mehr positive als negative Erwartungen in Bezug auf das BIP-Gerät, unabhängig von der vorherigen Insulinbehandlung. Neben der Angst vor Nebenwirkungen während der Implantation wurde die Übergabe der Kontrolle an das BIP-Gerät als Herausforderung empfunden.
Die vorliegende Arbeit wurde durch das H2020-FETPROACT Projekt FORGETDIABETS, Nr. 951933 unterstützt.
Interessenkonflikt
Es besteht kein Interessenskonflikt im Zusammenhang mit dem eingereichten Beitrag.
Publication History
Article published online:
26 May 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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