Heiserkeit beim Kind

Einleitung Die juvenile Larynxpapillomatose ist eine seltene benigne kindliche Neoplasie des Larynx, die durch low-risk Humane Papilloma Viren (HPV) ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt vermutlich über den Geburtskanal bei zervikaler HPV-Infektion der Mutter. Die Symptome reichen von Dysphonie und Stridor bis zu akuter Dyspnoe. Therapeutisch kommen wiederholte mikro- oder laserchirurgische Abtragungen oder Virostatika infrage. Ultima ratio ist eine Tracheotomie. Die juvenile Papillomatose hat eine hohe Rezidivrate und eine geringe Potenz zur malignen Entartung. Sie heilt meist mit der Pubertät aus.

Fallvorstellung: Bei einem Mädchen, bei der eine Larynxpapillomatose im 2. Lebensjahr klinisch manifest wurde, waren bereits multiple Laryngoskopien mit Abtragung der Papillome erfolgt, eine systemische Langzeittherapie mit Aciclovir, topische Therapieverfahren, die HPV-Impfung und im Alter von 7 Jahren die notfallmäßige Tracheotomie. Die interoperativen Intervalle waren immer kürzer geworden. Im Mai 2021 zeigte sich schließlich im Rahmen einer Endoskopie ein zirkulärer dicker Papillomrasen in der Trachea bis kurz vor die Carina mit nur noch schmalem Restlumen. Eine systemische Therapie mit Bevacizumab (Avastin) als off-lable Therapieversuch wurde eingeleitet.

Ergebnisse Bereits nach der ersten Avastingabe ergaben sich deutlich reduzierte Papillommassen in der Trachea. Nach drei Gaben zeigte sich eine Verminderung der Papillommassen um mehr als 50%. Nebenwirkungen traten nicht auf.

Schlussfolgerungen Die kindliche Larynxpapillomatose ist eine seltene, aber therapieschwierige Erkrankung. In schweren Fällen, wenn andere Therapiestrategien versagen, kann Avastin zum Einsatz kommen. Bisherige Ergebnisse sind ermutigend.

 

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Interessenskonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 June 2022