Einleitung Viren sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie können nicht nur
die bekannten und allseits diskutierten Beschwerden auslösen, sondern einige von ihnen
haben auch Auswirkungen auf den Schluckakt.
Bis dato sind wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema vorhanden.
Ziel dieser Untersuchung ist, den Zusammenhang zwischen Schluckstörungen und viralen
Infektionen nachzuweisen.
Material und Untersuchungsmethode 20 Patienten (10 Männer, 10 Frauen) wurden an der Neurologischen Frührehabilitationsklinik
MediClin am Brunnenberg in Bad Elster aufgenommen.
Bei den Patientinnen und Patienten wurden die Anamnese, die klinische Symptomatik
und die viralen serologischen Untersuchungen durchgeführt. Eine Schluckdiagnostik
mittels FEES fand bei 14 Patientinnen und Patienten erfolgreich statt.
Danach wurden sie mit einer antiviralen Infusionstherapie und einer logopädischen
funktionellen Dysphagie-Therapie behandelt. Am Ende des Aufenthaltes wurde eine abschließende
klinische Evaluation sowie in einigen Fällen eine erneute FEES-Untersuchung durchgeführt.
Die Daten wurden retrospektiv analysiert.
Ergebnisse Bei den 20 Patientinnen und Patienten zeigt die virale serologische Untersuchung
positive Ergebnisse mit höheren Antikörpertitern gegen Varizella-Zoster (62,5%), Herpes-Simplex
(50%) und Coxsackie-Virus (50%). Bei der FEES-Untersuchung zeigt sich eine deutliche
Verbesserung bei Patientinnen und Patienten durch die funktionelle Dysphagie-Therapie
vor und nach der Behandlung.
Zusammenfassung Diese Arbeit zeigt einen hohen Zusammenhang zwischen postviraler Infektionen und
neurologischen Schluckstörungen. Die funktionelle logopädische Dysphagie-Therapie
mit antiviraler Behandlung zeigt eine gut etablierte Behandlungsmethode.