Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S33
DOI: 10.1055/s-0042-1747185
Abstracts | DGHNOKHC
Hals

B1- und B2-Bradykininrezeptoren modulieren die endothelialen Zell-Zell-Kontakte auf gegensätzliche Weise

Robin Lochbaum
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
,
Janina Hahn
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
,
Angelina Gierke
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
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Hannes Müller
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
,
Thomas Hoffmann
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
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Jens Greve
1   Klinik für Hals-​Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Universitätsklinikum UlmUlm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Das Hereditäre Angioödem ist eine seltene genetische Erkrankung, die sich durch rekurrierende Schwellungsattacken auszeichnet. Diese können den ganzen Körper betreffen, Larynxödeme sind dabei potenziell tödlich. Vermittelt werden sie durch Bradykinin, welches an spezifische Rezeptoren (B1R und B2R) bindet. Dies führt zu einer Störung der endothelialen Barrierefunktion, welche durch Tight- und Adherens-junctions gewährleistet wird. Die genaue Rolle der jeweiligen Rezeptoren bei dieser Barrierestörung ist jedoch bisher noch kaum erforscht.

    Material und Methoden Human umbilical vein endothelial cells wurden auf Transwell-Filtern kultiviert und durch Messung des transendothelialen Widerstands (TEER) und apparenten Permeabilitätskoeffizienten (Papp) auf ihre Barrierefunktion untersucht. Die jeweiligen Bradykininrezeptoren wurden spezifisch pharmakologisch aktiviert oder geblockt. Durch semi-quantitative RT-PCR, Western Blots und Immunfluoreszenz wurden Veränderungen in der Expression und Lokalisation von Proteinen der Tight- und Adherens-junctions nachgewiesen.

    Ergebnisse Die Aktivierung des B2R führte zu einer Abnahme des TEER mit gleichzeitiger Zunahme des Papp. Dies ging einher mit einer verminderten Expression von Tight- und Adherens-junctions-Proteinen auf mRNA- und Proteinebene. Dieser Effekt ließ sich durch gleichzeitige Aktivierung des B1R inhibieren.

    Schlussfolgerung Die Aktivierung des B2R führt zu einer erhöhten parazellulären Permeabilität in Endothelzellen. Diese wird durch eine Modulation von Tight- und Adherens-junction Proteinen vermittelt. Die gleichzeitige Aktivierung des B1R hingegen verhindert diesen Effekt. Diese Ergebnisse zeigen bisher noch unerforschte neue Aspekte in der Pathophysiologie Bradykinin-vermittelter Angioödeme auf.


    Interessenskonflikt

    Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Takeda Phar maceutical Company Limited (Finanzierung einer Kongress-Teilnahme in der Vergangenheit)

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

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