Nach einer Studienmessung im 7 Tesla-cMRT berichtete ein seit Jahren schwerhöriger
Patient von einer plötzlichen Hörverbesserung beidseits. Da er Hörgerätträger ist,
stellte er sich anschließend beim Akustiker zur Hörprüfung und einer Nachregulierung
der Hörgeräteinstellung vor. Auch in unserer Diagnostik konnten wir eine Besserung
der Hörleistung nachvollziehen. Während ein Jahr zuvor beim Akustiker noch eine pantonale
Schwerhörigkeit beidseits von 30 dB tieftonal mit einem steilen Abfall auf 70 dB bei
1,5kHz gemessen wurde, zeigte sich im aktuellen Reintonaudiogramm nur noch eine bei
1,5kHz auf 70 dB steil abfallende medio- und hochtonale Schallempfindungsschwerhörigkeit.
Den tieftonalen Hörverlust konnten wir, wie auch der Akustiker, nicht mehr nachweisen.
Eine Erklärung für die Verbesserung der Hörleistung konnten wir bisher nicht finden.
Es werden regelmäßig Nebenwirkungen eines cMRT auf das vestibulocochleäre System,
wie eine vorübergehende Schwindelsymptomatik mit Nystagmen und transiente Schwerhörigkeiten,
beschrieben und kontrovers diskutiert.
Der Patient ist davon überzeugt, dass die Untersuchung im 7 Tesla cMRT die Hörverbesserung
herbeiführte. Aus unserer Sicht wäre der Ausgleich einer Tubenfunktionsstörung durch
die Auswirkungen des magnetischen Feldes im 7 Tesla MRT eine mögliche Erklärung für
die bereits 5 Monate anhaltende tieftonale Hörverbesserung.
Es zeigt sich, dass es schwierig sein kann, subjektive Symptomveränderungen, die auch
messbar sind, mit vorangegangenen diagnostischen Untersuchungen in einen ursächlichen
Zusammenhang zu bringen. Unter der Annahme der Verbesserung einer Tubenfunktionsstörung
nach einem 7 Tesla MRT könnte man einen neuen Ansatz zur Behandlung von Tubenfunktionsstörungen
diskutieren.