Neuronale Heterotopie im Oropharynx, ein Fallbericht

Einleitung Das Auftreten von neuronaler Heterotopie im pharyngealen Raum ist sehr selten. Diese tritt als angeborene benigne Läsion häufig im Neugeborenenalter mit Verlegung der Luftwege in Erscheinung.

Methoden Wir berichten über ein 3-jähriges Kind das sich mit Reizgefühl bei unklaren Neubildung rechts supratonsillär vorstellte. Intraoperativ zeigte sich eine exophytische, weißlich derbe Raumforderung im Bereich des oberen Tonsillenpols mit Ausbreitung in den rechten Gaumenbogen Richtung Tubenwulst. Histologisch ergab sich das Vorliegen von reifem glialem Gewebe mit epithelialen Strukturen in Form von Plexusanteilen. Zur Differenzierung zwischen einer neuronalen Heterotopie und einer Enzephalozele erfolgte ein MRT, die eine zystische Läsion mit parapharyngealer Ausdehnung ohne Kontakt nach intrakraniell bei intakter Schädelbasis darstellte.

Ergebnisse Eine operative Resektion der Raumforderung wurde diskutiert, jedoch wurden aufgrund der Lage des Befundes und Beschwerdefreiheit des kleinen Patienten klinische Kontrollen empfohlen.

Schlussfolgerung Bei weißlicher Raumforderung im Pharynxbereich im Kindesalter sollte eine neuronale Heterotopie in Betracht gezogen werden. Bei obstruierender Symptomatik ist eine Resektion die Therapie der Wahl, jedoch sollten bei beschwerdefreien Patienten auch klinische Kontrollen erwogen werden.

Interessenskonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
24 May 2022