Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S141
DOI: 10.1055/s-0042-1747529
Abstracts | DGHNOKHC
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Hyposmien im Kindesalter – einer vergleichende Evaluation der Performace im Riechtest bei Kindern mit und ohne Hyperplasie des lymphatischen Gewebes

Hannah Klein
1   Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth Hospital, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Kopf-Halschirurgie Bochum
,
Stefan Volkenstein
1   Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth Hospital, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Kopf-Halschirurgie Bochum
,
Stefan Dazert
1   Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth Hospital, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Kopf-Halschirurgie Bochum
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Konstantin van Ackeren
1   Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth Hospital, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Kopf-Halschirurgie Bochum
› Institutsangaben
 
 

    Hintergrund Bisher fehlen systematische Untersuchungen zur Ursache und Prävalenz von kindlichen Hyposmien. Die Ursachen dieser Störung können von einer adenoiden Hyperplasie oder einem Z.n. Covid-19-Infektion bis hin zum seltenen Kallmann-Syndrom variieren. Unabhängig von ihrer Entität können Riechstörungen nicht nur die Lebensqualität der Kinder einschränken, sondern auch eine diagnostische Herausforderung darstellen.

    Methoden Von März bis Oktober 2021 wurden 66 Kinder (je 33 weibl./männl.) zwischen 5 und 18 Jahren untersucht. 41 dieser Kinder zeigten eine Hyperplasie des lymphatischen Gewebes (adenoide Vegetationen/Tonsillenhyperplasie). 25 gesunde Kinder ohne lymphatische Hyperplasie wurden in die Kontrollgruppe eingeschlossen. Mittels des „U-Sniff Tests“, einem für Kinder validierten Riechtest, wurde das präoperative Riechvermögen erfasst. Neben den bekannten 12 Riechstiften fügten wir zwei weitere Gerüche (Kaugummi,Ethanol) hinzu.

    Ergebnisse 39% der Kinder mit lymphatischer Hyperplasie zeigten im "U-Sniff-Test" ein Ergebnis unter 8 Punkten, während in der Kontrollgruppe kein Test auffällig war. Bei Kindern mit einer Hyperplasie des lymphatischen Gewebes konnte statistisch signifikant häufiger eine Hyposmie diagnostiziert werden als bei Kindern aus der Kontrollgruppe (p<0,01). Für Kinder unangenehme Gerüche (z.B. Fisch) wurden zuverlässiger erkannt als wohlriechende Stoffe. Der Geruch Kaugummi wurde auch in der Altersgruppe unter 6 Jahren in 91% der Fälle erkannt. Herkunft oder Essgewohnheiten der Kinder zeigten keinen Zusammenhang mit dem Abschneiden im Test.

    Schlussfolgerung Kinder mit einer lymphatischen Hyperplasie leiden signifikant häufiger an einer Hyposmie als Kinder ohne Adenoid-/Tonsillenhyperplasie. Hierzu besteht in der Literatur eine Evidenzlücke.


    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    24. Mai 2022

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