Einleitung Wir berichten über drei Patienten*innen, die sich zwischen Februar und Juni 2021
in unserer Universitätsklinik mit einer eingeschränkten Stimmbelastbarkeit bis hin
zur Aphonie nach stattgehabter Covid-19-Infektion vorstellten.
Material & Methoden Bei allen Patienten*innen wurden eine Lupenlaryngoskopie sowie Videostroboskopie
durchgeführt. Die Stimmanalyse erfolgte perzeptiv (RHB-Schema) sowie objektiv durch
computergestützte Analysen (Göttinger Heiserkeitsdiagramm, Stimmfeld). Die Selbsteinschätzung
erfolgte mit Hilfe des Voice Handicap Index (VHI).
Ergebnisse Lupenlaryngoskopisch zeigten sich bei allen Patienten*innen seitengleich bewegliche
Stimmlippen, reizlose Schleimhautverhältnisse sowie eine weite Glottis. Bei allen
Patienten zeigten sich videostroboskopisch weite, irreguläre Schwingungsamplituden
sowie ein inkompletter Glottisschluss. Die Stimmqualität war bei allen Patienten*innen
hierdurch eingeschränkt. In der objektiven Stimmanalyse zeigten sich pathologische
Werte für die Irregularitäts- und Rauschkomponenten sowie den Dysphonia Severity Index
(DSI). Im VHI dokumentierten alle Patienten*innen eine hochgradige Stimmstörung mit
einem Mittelwert>62. Unsere Patienten*innen litten auch 6-9 Monate nach Erstvorstellung
an einer Dysphonie. Eine Stimmtherapie brachte keine zufriedenstellende Stimmverbesserung.
Diskussion Ob der glottischen Hypofunktion eine sensomotorische Störung durch das neurotrope
Coronavirus zugrunde liegt, bleibt eine Vermutung. Die Hypofunktion kann mit der allgemein
reduzierten Leistungsfähigkeit der Patienten*innen bei Post-Covid-Syndrom zusammenhängen.
Fazit Dies ist nach unserer Literaturrecherche die Erstbeschreibung einer Dysphonie als
mögliches Symptom bei Post-Covid-Syndrom.