Neoplasien im Parapharyngealraum sind seltene Tumore und stellen aufgrund der anatomischen
Komplexität und der Varianz an Pathologien eine diagnostische wie therapeutische Herausforderung
dar. Die Differentialdiagnosen von Neoplasien des Parapharyngealraumes sind umfangreich
und können grob in Tumore der Speicheldrüsen, des Nerven- und Bindegewebes sowie in
lymphatische Läsionen, Zysten und metastatische Absiedelungen unterteilt werden.
Wir präsentieren den Fall einer 51-jährigen Frau, die sich aufgrund von Kopfschmerzen
und Depressionen in ärztlicher Behandlung befand. In einer MRT des Kopfes wurde ein
ausgedehnter Tumor im Parapharyngealraum festgestellt, der von der medialen Glandula
parotidea bis nach kranial zu Schädelbasis reichte. Es erfolgte die operative Exploration
und Tumorexstirpation über einen transzervikalen Zugang. Die histopathologische Untersuchung
ergab ein pleomorphes Adenom.
Auch wenn Neoplasien des Parapharyngealraums mit 0,5% aller Kopf-Hals-Tumore eher
eine Seltenheit sind und in der Mehrzahl benignen Charakter aufweisen, finden sich
immerhin in etwa 15% auch Malignome. Neben observierender und strahlentherapeutischer
Herangehensweise besteht in der Chirurgie der vielleicht wichtigste Pfeiler im Management
dieser Neubildungen. Essentiell für eine chirurgische Behandlung sind die praetherapeutische
Bildgebung sowie ein Verständnis des Operateurs für die vaskuläre und neuronale Anatomie
des Parapharyngealraums.