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DOI: 10.1055/s-0042-1749712
Der Einfluss der geburtsbegleitenden Periduralanästhesie auf das neonatale Outcome – eine retrospektive Studie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin Magdeburg
Die geburtsbegleitende Periduralanästhesie (PDA) ist eines der am häufigsten eingesetzten Mittel zur effektiven Schmerztherapie unter der Geburt. Dabei wird der Einfluss der geburtsbegleitenden PDA auf das neonatale Outcome in der aktuellen Studienlage kontrovers diskutiert. Im Rahmen einer retrospektiven monozentrischen Studie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin Magdeburg wurde der Einfluss der geburtsbegleitenden PDA auf das neonatale Outcome über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren untersucht (n = 6243). In die Studie eingeschlossen wurden Frauen, die nach der 36/6 Schwangerschaftswoche entbunden hatten und deren Kinder aus Schädellage lebendgeborene Einlinge waren (n = 3912). Als Ausschlusskriterien galten dagegen eine primäre Sectio caesarea, eine Sectio caesarea in der Anamnese oder eine kongenitale Fehlbildung des Kindes. Ein reduzierter Zustand des Neugeborenen wurde dabei anhand der Parameter Nabelarterien-pH ≤7,15; Apgar-Score ≤7 sowie einer Notwendigkeit der Verlegung auf die Neonatologie definiert.
Der Einfluss einer PDA auf das neonatale Outcome wurde sowohl einzeln als auch unter Berücksichtigung anderer relevanter Risikofaktoren analysiert.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung einer geburtsbegleitenden PDA nicht mit einem signifikant erhöhten Risiko für einen erniedrigten pH-Wert, erniedrigten Apgar-Score oder eine Notwendigkeit der Verlegung auf die Neonatologie assoziiert war.
Um den Zusammenhang zwischen einer geburtsbegleitenden PDA und dem neonatalen Outcome in Interaktion mit dem Geburtsmodus, der Parität und dem Vorliegen einer Geburtseinleitung zu untersuchen wurde in einem zweiten Schritt mittels Propensity-Score-Matching eine Subgruppenanalyse durchgeführt. Hierbei konnten wir ebenfalls keinen signifikanten Effekt der PDA feststellen.
Zusammenfassend scheint die Anwendung einer geburtsbegleitenden PDA an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin Magdeburg nicht mit einem erhöhten Risiko für ein reduziertes neonatales Outcome assoziiert zu sein und kann damit als sichere Methode der Schmerzausschaltung unter der Geburt angesehen werden.
Publication History
Article published online:
10 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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