Hintergrund Der demographische Wandel stellt entwickelte
Gesellschaften vor das Problem, wie ältere, pflegebedürftige
Personen adäquat betreut werden können. Einen wichtigen Stellenwert
nehmen diesbezüglich Angehörige ein, besonders in
„familialistischen“ Pflegeregimen wie Österreich. Bei
berufstätigen pflegenden Angehörigen bestehen oft
Mehrfachbelastungen, welche oft zu körperlichen und psychischen Belastungen
führen, welche wiederum in Teilzeit oder Rückzug vom Arbeitsmarkt
(und somit Fachkräftemangel, Pensionseinschnitte) resultieren.
Mögliche Unterstützungsmaßnahmen umfassen Finanzierung,
professionelle Dienstleistungen aber auch Entlastung bzw. Unterstützung am
Arbeitsplatz.
Das CH-AT Forschungsprojekt COMBECA (FH Nordwestschweiz und FORBA Wien,
gefördert von FWF und SNF) erhebt analysiert Praktiken zur Vereinbarkeit von
Erwerbstätigkeit und Pflege älterer Angehöriger im
betrieblichen Kontext in relevanten regionalen Umwelten.
Methoden COMBECA umfasst mehrere Module: (1) systematischer
Literaturreview; (2) Expertenstudie (problemzentrierte Interviews zur Erhebung der
im politischen Diskurs wahrgenommene Herausforderungen und derzeitigen
Lösungen) (3) 6 Betriebsfallstudien in AT (respektive 8 in der Schweiz) in
Klein-, Mittel- und Großbetriebe in verschiedenen Sektoren und
Bundesländern mit problemzentrierten Interviews, narrativen Interviews sowie
Fokusgruppen und einer Online Befragung. (4) Ein repräsentativer nationaler
Betriebssurvey erhebt Faktoren , welche die Implementierung von Maßnahmen
zur Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege älterer Angehöriger
fördern beziehungsweise hindern.
Ergebnisse Ziel des Vortrags ist einen Einblick in dieses innovative
Projekt zu generieren. Hierzu werden erste Ergebnisse des Literaturreviews und der
ExpertInnenstudie vorgestellt.
Schlussfolgerungen Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und
Pflege von älteren Angehörigen gewinnt in der heutigen Gesellschaft
zunehmend an Bedeutung. COMBECA bietet als innovatives Forschungsprojekt das
Potential diesbezüglich dringend benötigendes Wissen zu
generieren.