Zeitschrift für Palliativmedizin 2022; 23(05): e13
DOI: 10.1055/s-0042-1754041
Abstracts | DGP
Qualitätsaspekte und -sicherung

Review europäischer Leitlinien zur palliativen Sedierung: eine Grundlage für die Überarbeitung des Rahmenkonzepts der European Association for Palliative Care

Authors

  • SM Surges

    1   Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
  • E Garralda

    2   ATLANTES Global Palliative Care Observatory, Institute for Culture and Society, University of Navarra, Pamplona, Spanien
    3   IdiSNA., Instituto de Investigación Sanitaria de Navarra, Pamplona, Spanien
  • B Jaspers

    1   Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
    4   Universität Göttingen, Universitätsmedizin, Klinik für Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland
  • H Brunsch

    1   Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
  • M Rijpstra

    5   Radboud University Medical Centre (Radboudumc), Nijmegen, Niederlande
  • J Hasselaar

    5   Radboud University Medical Centre (Radboudumc), Nijmegen, Niederlande
  • M Van der Elst

    6   UH & KU Leuven, Laboratory of Experimental Radiotherapy, Leuven, Belgien
  • J Menten

    6   UH & KU Leuven, Laboratory of Experimental Radiotherapy, Leuven, Belgien
  • Á Csikós

    7   University of Pecs Medical School, Department of Hospice-Palliative Care, Department of Primary Health Care, Pecs, Ungarn
  • S Mercadante

    8   Main regional centre for pain relief and palliative/supportive care, La Maddalena Cancer Centre, Palermo, Italien
  • D Mosoiu

    9   Transilvania University, Brasov, Rumänien
    10   Hospice Casa Sperantei, Brasov, Rumänien
  • S Payne

    11   Faculty of Health and Medicine, Lancaster University, International Observatory on End-of-Life Care, Lancaster, Vereinigtes Königreich
  • C Centeno

    2   ATLANTES Global Palliative Care Observatory, Institute for Culture and Society, University of Navarra, Pamplona, Spanien
    3   IdiSNA., Instituto de Investigación Sanitaria de Navarra, Pamplona, Spanien
  • L Radbruch

    1   Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
    12   Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg, Bonn, Deutschland
 
 

    Hintergrund Leitlinien (LL) zur palliativen Sedierung (PS) wurden in unterschiedlichen geografischen und kulturellen Kontexten entwickelt, welche aufgrund eines fehlenden Konsenses über Terminologie und Konzepte divergieren.

    Im Rahmen des Projekts PalliativeSedation (https://palliativesedation.eu/) soll die Analyse von LL für PS aus acht europäischen Ländern die geplante Überarbeitung des Rahmenkonzepts der European Association for Palliative Care (EAPC) unterstützen.

    Methode Die drei am häufigsten verwendeten Dokumente pro Land (n= 8) wurden durch eine Online-Umfrage unter 124 klinischen Experten im Jahr 12/2019 ermittelt. Diejenigen, die die Kriterien einer LL erfüllen, wurden ausgewählt. Basierend auf der Arbeit von Abarshi et al. (2017) wurden Inhalt und Qualität vergleichend zum EAPC-Rahmenkonzept für PS mit dem Instrument Appraisal Guideline Research and Evaluation II evaluiert.

    Ergebnisse Neun LL wurden für die Analyse herangezogen. Alle erkannten PS als letztes Mittel zur Behandlung refraktärer Symptome an, unterschieden sich jedoch darin, wie Refraktärität zu bestimmen sei. Die meisten erkannten psychische oder existenzielle Leiden als (Teil) einer Indikation an. Alle stimmten darin überein, dass die Beurteilung multiprofessionell erfolgen sollte, waren sich aber uneins über die erforderliche Fachkompetenz des Behandlungsteams. Entscheidungen über Flüssigkeitszufuhr und Ernährung sollten unabhängig von denen für PS getroffen werden, aber es gibt keinen Konsens über den Entscheidungsprozess. Methodische Schwächen zeigen sich insbesondere in den Bereichen Genauigkeit der Leitlinienentwicklung und Anwendbarkeit.

    Schlussfolgerung Bei Überarbeitungen der analysierten LL sollten die Punkte der anhaltenden Debatte über die PS diskutiert und die festgestellten methodischen Schwächen behoben werden, um die Qualität des Inhalts und die Anwendbarkeit der Empfehlungen zu verbessern.

    Förderung: Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 825700


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    31. August 2022

    © 2022. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany