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DOI: 10.1055/s-0042-1754041
Review europäischer Leitlinien zur palliativen Sedierung: eine Grundlage für die Überarbeitung des Rahmenkonzepts der European Association for Palliative Care
Authors
Hintergrund Leitlinien (LL) zur palliativen Sedierung (PS) wurden in unterschiedlichen geografischen und kulturellen Kontexten entwickelt, welche aufgrund eines fehlenden Konsenses über Terminologie und Konzepte divergieren.
Im Rahmen des Projekts PalliativeSedation (https://palliativesedation.eu/) soll die Analyse von LL für PS aus acht europäischen Ländern die geplante Überarbeitung des Rahmenkonzepts der European Association for Palliative Care (EAPC) unterstützen.
Methode Die drei am häufigsten verwendeten Dokumente pro Land (n= 8) wurden durch eine Online-Umfrage unter 124 klinischen Experten im Jahr 12/2019 ermittelt. Diejenigen, die die Kriterien einer LL erfüllen, wurden ausgewählt. Basierend auf der Arbeit von Abarshi et al. (2017) wurden Inhalt und Qualität vergleichend zum EAPC-Rahmenkonzept für PS mit dem Instrument Appraisal Guideline Research and Evaluation II evaluiert.
Ergebnisse Neun LL wurden für die Analyse herangezogen. Alle erkannten PS als letztes Mittel zur Behandlung refraktärer Symptome an, unterschieden sich jedoch darin, wie Refraktärität zu bestimmen sei. Die meisten erkannten psychische oder existenzielle Leiden als (Teil) einer Indikation an. Alle stimmten darin überein, dass die Beurteilung multiprofessionell erfolgen sollte, waren sich aber uneins über die erforderliche Fachkompetenz des Behandlungsteams. Entscheidungen über Flüssigkeitszufuhr und Ernährung sollten unabhängig von denen für PS getroffen werden, aber es gibt keinen Konsens über den Entscheidungsprozess. Methodische Schwächen zeigen sich insbesondere in den Bereichen Genauigkeit der Leitlinienentwicklung und Anwendbarkeit.
Schlussfolgerung Bei Überarbeitungen der analysierten LL sollten die Punkte der anhaltenden Debatte über die PS diskutiert und die festgestellten methodischen Schwächen behoben werden, um die Qualität des Inhalts und die Anwendbarkeit der Empfehlungen zu verbessern.
Förderung: Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 825700
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
31. August 2022
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Georg Thieme Verlag
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