Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e115-e116
DOI: 10.1055/s-0042-1756925
Abstracts | DGGG

Frührezidiv – Dysgerminom und Turner-Syndrom-Mosaik – ein Fallbericht

M Lengauer
1   Landeskrankenhaus Hall in Tirol, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
,
TO Andraschofsky
1   Landeskrankenhaus Hall in Tirol, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
,
JO Stephan
1   Landeskrankenhaus Hall in Tirol, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
,
J Brugger
1   Landeskrankenhaus Hall in Tirol, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
,
P Widschwendter
1   Landeskrankenhaus Hall in Tirol, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
› Institutsangaben
 
 

    Zusammenfassung Keimzelltumore im Stadium FIGO Ia sind mit einer chirurgischen Entfernung in der Regel ausreichend therapiert. Dennoch muss eine engmaschige (zunächst monatliche) Nachsorge erfolgen, um Frührezidive rechtzeitig zu entdecken und entsprechend adäquat behandeln zu können ([Tab. 1]).

    Tab. 1

    Zeitpunkt

    Erstdiagnose

    13 Tage nach Erstdiagnose

    6 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose

    10 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose

    16 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose

    LDH (U/l)

    1289

    378

    256

    Referenz 117-213

    Erstdiagnose

    3 Tage postoperativ

    185

    163

    Rezidiv

    Anamnese und klinischer Befund 17-jährige Patientin, Menarche mit 14 Jahren, virgo intacta, lediglich leichter Druck im linken Oberbauch im Rahmen der Nachsorge ([Abb. 1]), ([Abb. 2]).

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    Abb. 1  17-jährige Patientin Rezidiv Dysgerminom, a CT Bild: Lymphknoten-Blau markiert.
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    Abb. 2 b intraoperativ – nach Entfernung des Lymphknotens-Grün markiert.

    Diagnose Lymphogenes Frührezidiv eines Dysgerminoms

    Turner-Syndrom-Mosaik (46*46,XX; 1*45,XX; 3*45,X)

    Therapie:

    → Re-Laparotomie, Omentektomie infrakolisch, selektive paraaortale Lymphonodektomie mit Fokus auf die Region prärenal, paraaortal links

    → 4 Zyklen PEI(Cisplatin-Etoposid-Ifosfamid) sowie Depotgabe Goserelinacetat laut Leitlinie ESGO – pädiatrisches Protokoll

    Verlauf Nach initialer Adnexektomie bei riesigem Dysgerminom (FIGO Ia) links fiel in der Nachsorge bereits nach 4 Monaten ein Anstieg des LDH auf, bildgebend Verdacht auf Rezidiv Lymphknoten links paraaortal.

    Die zytogenetische Analyse bestätigte den bei Keimzelltumoren dringenden Verdacht eines Turner Syndroms (Mosaik 46*46,XX; 1*45,XX; 3*45,X). Es folgte die operative Entfernung und „adjuvante“ Therapie mit 4 Zyklen PEI(Cisplatin, Etoposid, Ifosfamid) sowie Depotgabe Goserelinacetat. Die Patientin ist seitdem rezidivfrei.


    #

    Interessenkonflikt

    Ich erkläre als korrespondierender Autor, dass meine Koautoren mir mitgeteilt haben, dass sie während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen im oben genannten Sinne hatten. Auch ich selbst hatte keine derartigen Verbindungen in den letzten 3 Jahren.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Oktober 2022

    © 2022. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Abb. 1  17-jährige Patientin Rezidiv Dysgerminom, a CT Bild: Lymphknoten-Blau markiert.
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    Abb. 2 b intraoperativ – nach Entfernung des Lymphknotens-Grün markiert.