Neuroradiologie Scan 2017; 07(02): 109-110
DOI: 10.1055/s-0043-100888
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Ferumoxytol verursacht Artefakte in der Gehirn-MRT

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Publication Date:
06 June 2017 (online)

Das parenterale Ferumoxytol substituiert bei Patienten mit einer Anämie das Eisen. Es besteht aus superparamagnetischen Nanopartikeln, die eine Kohlenhydrathülle umgibt. Das hohe Molekulargewicht, die lange Halbwertszeit und die Speicherung im Retikuloendothelium begründen die Hypothese, dass Verkürzungseffekte in der T1-, T2- und T2*-MRT auftreten. Die retrospektive Studie wies Ferumoxytol-assoziierte Veränderungen nach, die zu Missinterpretationen führen können.

Fazit

Kurzfristig nach einer Ferumoxytol-Infusion wiesen die Gehirn-MRT zahlreiche Artefakte auf. Die veränderten Anreicherungsmuster haben laut den Autoren wichtige klinische Implikationen. Falsch-negative Ergebnisse, überflüssige Kontrastmittelapplikationen, Fehlbeurteilungen entzündlicher und tumoröser Prozesse seien möglich. Folgestudien sollten ihrer Meinung nach u. a. die Pulssequenzen und Ferumoxytol-Gesamtdosis berücksichtigen.