OP-Journal 2017; 33(01): 56-62
DOI: 10.1055/s-0043-102955
Fachwissen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Knochenzemente für die Behandlung osteoporotischer Frakturen

Bone Cement for Fracture Fixation in Osteoporotic Bone
Ladina Hofmann-Fliri
,
Markus Windolf
Further Information

Korrespondenzadresse

Ladina Hofmann-Fliri
Senior Project Leader
Concept Development
AO Forschungsinstitut Davos
Clavadelerstrasse 8
7270 Davos Platz
Schweiz   

Publication History

Publication Date:
23 June 2017 (online)

 

Zusammenfassung

Die Versorgung osteoporotischer Frakturen mittels metallischer Implantate erreicht zunehmend ihre Grenzen. Eine mögliche Lösung, um eine ausreichende Verankerung des Implantats sicherzustellen, ist die Verstärkung der geschwächten Knochenstruktur mit Knochenzement, die sog. Implantataugmentation. Hierfür kommen meist Acrylate (PMMA) oder resorbierbare Kalziumphosphatzemente (CaP) zum Einsatz. PMMA-Zemente besitzen ausgewogene mechanische Eigenschaften, sind einfach zu handhaben und lassen sich gut und sicher injizieren. Allerdings geht die Aushärtung von PMMA mit Entstehung von Wärme einher. Es konnte aber gezeigt werden, dass die für die Implantataugmentation benötigten kleinen Mengen an PMMA nicht zu kritischen Temperaturen im umliegenden Gewebe führen. CaP-Zemente besitzen eine sehr gute Biokompatibilität, erwärmen sich bei der Aushärtung nicht und sind resorbierbar. Wegen der verminderten mechanischen Eigenschaften wird jedoch oft geraten, die derzeit verfügbaren CaP-Zemente eher an nicht oder wenig belasteten Stellen anzuwenden. Neuere Entwicklungen deuten jedoch darauf hin, dass in Zukunft deutlich bessere Eigenschaften von CaP-Zementen zu erwarten sind. Mit der kurz- bis mittelfristig klaren Zunahme von Altersfrakturen bildet die Implantataugmentation mit CaP oder Acrylat eine interessante Möglichkeit, um den kommenden Problemen zu begegnen.


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Abstract

Fixation of osteoporotic fractures using metallic implants is reaching its limits. A possible solution to assure proper implant anchorage is to strengthen the compromised bone stock with bone cement, also called implant augmentation. For this purpose, acrylic cements (PMMA) or resorbable calcium phosphate (CaP) cements can be used. PMMA cements show good mechanical properties, are easy to handle and demonstrate good and safe injectability. The hardening of PMMA, however, is accompanied by the production of heat. It has been shown though, that the small amounts of PMMA needed for implant augmentation do not lead to critical temperatures in the surrounding tissues. CaP cements demonstrate very good biocompatibility, do not heat up during hardening and are resorbable. Due to their inferior mechanical properties, it is, however, often recommended to use the currently available CaP cements rather in non- or low weight-bearing situations. New developments show evidence, however, that future CaP cements will have considerably better properties. Implant augmentation with CaP or acrylic bone cement offers an interesting option to face the future problems that will arise with the expected short- to mid-term increase in fragility fractures.


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Warum Zement in der Frakturversorgung?

Knochenzemente sind Biomaterialien, die im flüssigen Zustand injiziert werden können und im Körper aushärten, um hauptsächlich mechanische Aufgaben zu übernehmen. Ähnlich einem Dübel geht es dabei um eine Verbesserung der Kraftübertragung zwischen lasttragenden Komponenten, um einem mechanischen Versagen vorzubeugen. Solch eine invasive Prozedur birgt offensichtlich Risiken, deren Rechtfertigung im starken Anstieg von osteoporotischen Frakturen liegt, welcher in der Zukunft die Anpassung unserer Behandlungsstrategien erfordern wird.

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, bei der eine Verringerung der Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochens festzustellen ist ([Abb. 1]). Es finden abnormale Umstrukturierungen der trabekulären Knochenstruktur in Form einer Abnahme der Anzahl und Größe der Knochenbälkchen sowie eine Degression der Kortikalis statt [1]. Osteoporose ist die häufigste Skeletterkrankung und tritt mit zunehmender Wahrscheinlichkeit im höheren Lebensalter auf. Der Studie von Hadji et al. [2] zufolge litten im Jahr 2009 ca. 6,3 Millionen über 50-Jährige Deutsche an dieser Krankheit. Weltweit sind mehr als 200 Millionen Menschen betroffen. Etwa 80% der Betroffenen sind Frauen. Damit erkrankt jede 4. Frau über 50 Jahre an Osteoporose. In Europa ergibt sich bei Frauen und Männern zwischen 50 und 79 Jahren eine Osteoporoseprävalenz von 12% [3]. Jede 2. an Osteoporose erkrankte Person erleidet im Laufe ihres Lebens eine darauf zurückzuführende Fraktur [4]. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung ist zukünftig von einer höheren Prävalenz osteoporotischer Frakturen auszugehen [5]. Vor allem für ältere Personen kann eine Fraktur zu einer lebensbedrohlichen Situation führen, vor allem, wenn Mobilität und Unabhängigkeit stark beeinträchtigt werden [4].

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Abb. 1 Dreidimensionale Mikroarchitektur der Spongiosa, links Osteoporose, rechts normaler Knochen.(Quelle: Bartl R. Osteoporose. In Bartl R. Hrsg. Klinische Osteologie. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme 2014)
Merke

Die Fixation solcher Frakturen mittels metallischer Implantate erreicht oft ihre Grenzen, was zu postoperativen Komplikationen und Revisionsoperationen führt.

Die Komplikationsrate bei proximalen Femurfrakturen, die mit einer dynamischen Hüftschraube versorgt sind, liegt bspw. bei 12% in der älteren Bevölkerung [6]. Am proximalen Humerus sind die Komplikationsraten höher [7], [8], [9], [10], [11]. Die Sterblichkeitsrate im 1. Jahr nach einer Refixation (dynamische Hüftschraube als primäre Behandlung) liegt bei 56% [12].

Mechanisch gesehen führt ein verminderter Halt des Implantats in spongiösen Knochenregionen zum Versagen der Fixation. Wiederkehrende Belastungen durch physiologische Kräfte führen zur Ausbreitung von Mikrorissen und schlussendlich zum Versagen der lasttragenden Struktur. Eine Revisionsoperation wird unausweichlich.

Eine mögliche Lösung, um eine gute Verankerung sicherzustellen, ist die mechanische Verstärkung der geschwächten Knochenstruktur mit Knochenzement, die sog. Implantataugmentation [13]. Im Gegensatz zu einer systemischen Medikation mittels bspw. Bisphosphonaten, bietet Zement den großen Vorteil einer sofortigen und langzeitigen Wirkung.


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Zementarten

Die gängigsten Knochenzemente sind Acrylate, wie z. B. Polymethylmethacrylate (PMMA), umgangssprachlich „Plexiglas“ genannt, die aus einer flüssigen und pulvrigen Komponente vor Gebrauch gemischt werden. Die chemische Reaktion verläuft exotherm, d. h. sie findet unter Freisetzen von Wärme statt. PMMA-Knochenzement wurde erstmals Mitte des letzten Jahrhunderts in der plastischen Chirurgie angewendet, um Lücken in Schädeln zu schließen. Aufgrund der guten körperlichen Verträglichkeit wurde das Einsatzgebiet daraufhin erweitert. So wurden z. B. Endoprothesen mit PMMA im Knochen fixiert und damit hohe Passgenauigkeit der Prothese und rasche Stabilität des Gelenks erzeugt [14], [15]. Ermutigt durch die bis jetzt guten Erfahrungen, entsprang die Idee, das Konzept der Verstärkung mittels Knochenzement auch im Bereich der Frakturversorgung anzuwenden [13], [16]. Die Nutzung von PMMA für die osteoporotische Frakturversorgung (Implantataugmentation) wird allerdings noch skeptisch betrachtet und ist dementsprechend noch nicht vollends in der klinischen Routine etabliert. Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung ist die Irreversibilität der Prozedur. Einmal injiziert verbleibt der Zement permanent im Körper. Da die stabilisierende Funktion des Zements nach einer Heilungszeit von 2 – 6 Monaten obsolet wird, stellt sich die Frage, ob dieser Nachteil gerechtfertigt ist. Die hohen Komplikationsraten und der weltweite Anstieg von osteoporotischen Patienten sprechen klar dafür.

Alternativen zu PMMA sind biologisch abbaubare Materialien wie Kalziumphosphatzemente (CaP-Zemente) [17], [18] oder andere in der Entwicklung befindliche Zusammensetzungen [19]. CaP-Zemente stellen eine spezielle Gruppe unter den Knochenersatzstoffen dar. Sie bestehen im Wesentlichen aus Kalziumphosphatverbindungen, die nach Anrühren mit einer wässrigen Lösung in ein- bzw. mehrstufigen Reaktionen bei Raumtemperatur unter Phasenumwandlung der Reaktanden zur Aushärtung des Zements führen. CaP-Zemente sind osteokonduktiv und werden durch Osteoklasten resorbiert und schließlich durch körpereigenen Knochen langsam ersetzt. Die Verwendung von CaP als biokompatibler Zementwerkstoff wurde erstmals 1982 von LeGeros et al. [20] vorgeschlagen. Im Jahr 1986 wurde dann der erste in situ abbindende CaP-Zement entwickelt [21], gefolgt von zahlreichen Untersuchungen verschiedener Zusammensetzungen auf ihre Eignung als Knochenersatzstoff [22]. In den 90er-Jahren wurde erstmals die Verwendung von CaP-Zement für die Implantataugmentation untersucht [23], [24], [25].


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Mechanische Eigenschaften

Mechanische Komplikationen in der Alterstraumatologie sind fast ausschließlich auf Überbelastung des geschwächten Knochens – nicht des Implantats – zurückzuführen. Zement in der Implantataugmentation soll somit die trabekuläre Struktur um das Implantat verstärken [26]. Mechanische Eigenschaften von Zementen liegen deutlich unterhalb von Metallen, aber oberhalb von Knochen.

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Abb. 2 Korrelation der Anzahl Lastzyklen (bzw. Last) beim Versagen mit der Knochendichte unter experimenteller Wechselbelastung. Die Augmentation scheint den Effekt der schlechten Knochenqualität (Osteoporose) zu eliminieren.(Sermon et al. [27], mit freundlicher Genehmigung von Wolters Kluwer Health, Inc.)
Merke

Ein Zementmantel um das Implantat erlaubt daher eine „sanfte“ Übertragung physiologischer Kräfte von der knöchernen Struktur in das Implantat.

Der biomechanische Nutzen kann dadurch erklärt werden, dass die Belastung in der Knochenstruktur verringert wird, indem sich die lasttragende Fläche vergrößert [26], [27]. Zusätzlich werden durch scharfe metallische Kanten verursachte Spannungsspitzen und Kerbwirkungen sowie abrupte Übergänge von Metall zu Knochen eliminiert [27]. Kleine Mengen PMMA-Zement (2 – 3 ml) im Femurkopf in Kombination mit dynamischer Hüftschraube (DHS, DePuySynthes GmbH) [26] oder Klinge (PFNA, DePuySynthes GmbH) [27], [28], [29], [30] zeigen im Experiment eine deutliche Verbesserung der Implantatverankerung im porotischen Knochen unter wiederkehrender Belastung.

Merke

Dabei fiel der Effekt der Augmentation umso deutlicher aus, je schlechter die Knochenqualität war ([Abb. 2]).

Resultate aus klinischen Studien bestätigen die experimentellen Erkenntnisse [31], [32]. Das Prinzip lässt sich auf andere Anwendungen und anatomische Regionen, wie z. B. Schulter, Knie, Fuß und Becken übertragen [33], [34], [35], [36], [37], [38], [39]. Die Resultate zeigen aber, dass der Nutzen stark von der individuellen Anwendung abhängig ist und die Augmentation immer im Gesamtkontext des individuellen Falles zu betrachten ist [40].

Acrylzemente besitzen ausgewogene mechanische Eigenschaften betreffend Steifigkeit, Bruch-/Dauerfestigkeit und Sprödbrüchigkeit und sind deshalb gut geeignet für lasttragende Anwendungen. Die Mechanik variiert allerdings je nach Belastungsrichtung. So sind PMMA-Zemente z. B. deutlich stabiler unter Druck- als unter Zugbelastungen.

Besonders die Scher- und Zugeigenschaften der CaP-Zemente sind deutlich geringer als die der PMMA-Zemente. Kalziumphosphate sind von Natur aus sprödbrüchig. Versuche, die Eigenschaften von CaP-Zementen zu verbessern, waren bisher nur mäßig erfolgreich [41], [42] und führten oft zu Einbußen in der Biokompatibilität [43]. Außerdem wurden neue Zusammensetzungen meist nur in osteoporotischen Knochenmodellen [44] oder unter statischer Belastung bis zum Versagen untersucht [18], [25]. Es existieren nur wenige Studien zu den Ermüdungseigenschaften von CaP-Zementen [19], [45].

Merke

Es wird oft geraten, die derzeit verfügbaren CaP-Zemente nur an nicht oder wenig belasteten Stellen anzuwenden.

Im Rahmen einer Weiterentwicklung der CaP-Zemente haben jedoch verschiedene Autoren innovative Methoden vorgestellt, um kontrolliert neue komplexe Strukturen herzustellen, die deutlich verbesserte biomechanische Eigenschaften erreichen [46], [47], [48]. Diese und weitere Entwicklungen [49] deuten darauf hin, dass CaP-Zemente in Zukunft eine größere Rolle in der Implantataugmentation spielen könnten.


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Temperaturverhalten

Acrylzemente härten unter Entstehung von Wärme aus. Der Temperaturanstieg kann zu Nekrosen des Knochens bzw. des angrenzenden Knorpels führen. Es ist daher wichtig, die Menge an eingespritztem Material klein zu halten. Verschiedene experimentelle Studien konnten zeigen, dass mit den erwähnten kleinen Mengen an PMMA keine kritischen Temperaturwerte überschritten werden [50], [51], [52] ([Abb. 3]).

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Abb. 3 Messung der Temperaturen in einem menschlichen Femurkopf während der Injektion von 6 ml PMMA-Zement durch eine PFNA-Klinge (DePuy Synthes GmbH). Um physiologische Bedingungen zu simulieren, liegen die Proben in einem 37-°C-Wasserbad. Die Temperatursensoren sind radial um die Probe angebracht und messen in verschiedenen Tiefen, um Temperaturwerte nah und fern der Zementwolke zu erfassen [52].

Im Vergleich zu PMMA-Zementen setzt sich die von CaP-Zementen herrührende Reaktionswärme viel langsamer frei, was einen kleineren Temperaturanstieg im Zement bewirkt. Somit ist das Risiko von Temperaturnekrosen deutlich gemindert.


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Biokompatibilität

Die hohe Körperverträglichkeit von Acrylaten wurde während des Zweiten Weltkriegs festgestellt, als Plexiglassplitter, z. B. von geborstenen Cockpitscheiben, bei verwundeten Soldaten umstandslos einheilten und sich verkapselten [53]. Dennoch stand die Frage im Raum, ob die Präsenz einer Zementwolke im knorpelnahen Bereich die Durchblutung und Versorgung des subchondralen Knochens und des darüber liegenden Knorpels beeinträchtigt.

Merke

In einer Schafsstudie konnte gezeigt werden, dass die aus biomechanischer Sicht vorteilhafte gelenknahe Platzierung einer Zementwolke kurz- und mittelfristig keinen negativen Einfluss auf den Knorpel zu haben scheint [54].

Langfristige klinische Erfahrungen müssen folgen.

Bedenkt man, dass menschliches Knochengewebe zu 70% aus Kalziumphosphat besteht, ist offensichtlich, dass sich CaP-basierte Zemente aus biologischer Sicht ideal für die Verstärkung von Knochenstrukturen eignen. Die Eigenschaften von CaP-Zementen können durch eine große Zahl von Parametern beeinflusst werden. Anstrengungen, die Eigenschaften von CaP-Zementen durch Zusätze oder spezielle Formulierungen zu optimieren, können jedoch auch zu Einbußen in der Biokompatibilität führen [55], [56], [57].

Im Gegensatz zu PMMA-Zementen zeigen CaP-Zemente eine langsame Resorption des Werkstoffs, einhergehend mit dem Ersatz durch Knochenneubildung ohne Verlust an Volumen. Derzeit ist noch nicht klar, wie die CaP-Resorption kontrolliert werden kann [58], und die Frage bleibt, wie viel Knochen sich bei osteoporotischen Patienten nach der Resorption des Zements wieder bildet.


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Handhabung

Vorbereitende Prozesse, wie das Anmischen von Zement und das Füllen von Spritzen, sollten einfach und zuverlässig zu bewerkstelligen sein. Die meisten Zemente erfüllen diese Anforderungen. Jedoch besteht besonders bei manchen CaP-Zementen noch Verbesserungspotenzial.

Um während des Einspritzens ein Austreten von Zement in kritische Regionen, wie z. B. im Gelenk- oder Frakturspalt, zu vermeiden, ist die Fließcharakteristik ein wichtiger Parameter [59], [60]. Dabei spielt der Zusammenhang zwischen Viskosität und Ausbreitungsverhalten des Zements eine wichtige Rolle. Je höher die Viskosität, desto homogener verteilt sich der Zement im Knochen und desto geringer ist die Gefahr des Zementausflusses [59], [61]. Jedoch erfordert eine höhere Viskosität eine dementsprechend höhere Injekionskraft [62]. Bei der Formulierung des Zements gilt es nun, einen Kompromiss zwischen beiden Aspekten sowie der Mechanik zu schaffen [63].

Bei PMMA-Zementen sollte idealerweise vor Aushärtung eine mittlere bis hohe Viskosität für ein Zeitfenster von ungefähr 20 Minuten konstant aufrecht erhalten bleiben, um eine sichere Anwendung im OP zu gewährleisten [59]. Dieses Verhalten führt aber oft auch zu Einbußen in der Bruchfestigkeit, insbesondere unter Zugbelastung [65].

PMMA-Zemente lassen sich sehr gut injizieren, während CaP-Zemente eine Tendenz zur Phasentrennung haben. Deren Injizierbarkeit kann verbessert werden durch Verwendung eines geringeren Pulver-Flüssigkeits-Verhältnisses [66], durch Hinzufügen viskositätsregulierender Zusätze oder Verwendung bestimmter Zusätze, um die Aushärtung zu verzögern [67]. Diese Maßnahmen können aber wiederum andere Eigenschaften negativ beeinflussen [57].

Um den Knochenzement unter Röntgen sichtbar zu machen, ist ihm ein Kontrastmittel zugesetzt. Da PMMA-Zemente nicht resorbierbar sind, können alle röntgendichten, nicht oder schwer löslichen Pulver, wie Metallsalze (z. B. Bariumsulfat) verwendet werden. Bei den CaP-Zementen ist das Problem größer, da sie langsam resorbiert werden. Somit werden alle hinzugefügten Pulver mit der Zeit freigesetzt, was eine Biokompatibilitätsgefahr darstellen kann. Das Mengenverhältnis Kontrastmittel zu Zement bestimmt stark die Aushärtungscharakteristik und das Fließverhalten und ist damit eine wichtige Stellschraube zur Zementkomposition.

Um die Sicherheit der Prozedur zu erhöhen, werden meist kanülierte und perforierte Implantate für die Augmentation mit PMMA verwendet. Der Zement wird durch Kanülierung und radiale Perforationen in die Knochenstruktur gedrückt, nachdem das Implantat platziert wurde ([Abb. 4]). Setzt man umgekehrt ein Implantat in eine vorher applizierte Zementwolke, besteht das Risiko der Zementaushärtung, falls sich aus verschiedenen Gründen die Implantation verzögert. Weiterhin ist es gewünscht, die Entscheidung für oder wider eine Augmentation erst nach Einbringen des Implantats zu treffen. Es soll hierbei erwähnt werden, dass die erforderlichen Injektionskräfte mit der Knochendichte stark steigen, sodass es schwer ist, PMMA-Zement in gesunden Knochen zu injizieren. Die Augmentation kann (und soll) demnach nicht als Korrekturprozedur für ungenaue Implantatplatzierung dienen. Außerdem besteht häufig der Irrglaube, dass sich über die Injektionskraft am Spritzenstempel der Zementaustrittsdruck steuern lässt, wenn Zement über eine Spritze manuell injiziert wird [68].

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Abb. 4 Augmentation bei einem proximalen Femurnagel.(Quelle: Gosch M, Kammerlander C, Roth T et al. Alterstraumatologie – aktuelle Aspekte der interdisziplinären Betreuung von Patienten mit Fragilitätsfrakturen. DMW 2014; 139: 1207 – 1210)

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Schlussfolgerungen

Die Zementaugmentation von Implantaten besitzt ein großes Potenzial, um die Versorgung von osteoporotischen Knochenbrüchen zu verbessern, da sie für eine direkte mechanische Stabilisierung der Situation sorgt. Grundsätzlich gibt es momentan 2 Alternativen für Knochenzemente, Acrylate (PMMA) und Kalziumphosphate. Der Hauptunterschied liegt in der Resorbierbarkeit der Kalziumphosphatlösungen gegenüber dem permanent verbleibenden PMMA. Es muss dabei entschieden werden, ob dieser Vorteil im Zielkollektiv der älteren Patienten die derzeitigen mechanischen und Handhabungsvorteile von PMMA überwiegt.


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Über die Autoren

Ladina Hofmann-Fliri

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Senior Project Leader, Concept Development, AO Forschungsinstitut Davos

Dr. Markus Windolf

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Focus Area Leader, Concept Development, AO Forschungsinstitut Davos

Interessenkonflikt

Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

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Korrespondenzadresse

Ladina Hofmann-Fliri
Senior Project Leader
Concept Development
AO Forschungsinstitut Davos
Clavadelerstrasse 8
7270 Davos Platz
Schweiz   

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Abb. 1 Dreidimensionale Mikroarchitektur der Spongiosa, links Osteoporose, rechts normaler Knochen.(Quelle: Bartl R. Osteoporose. In Bartl R. Hrsg. Klinische Osteologie. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme 2014)
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Abb. 2 Korrelation der Anzahl Lastzyklen (bzw. Last) beim Versagen mit der Knochendichte unter experimenteller Wechselbelastung. Die Augmentation scheint den Effekt der schlechten Knochenqualität (Osteoporose) zu eliminieren.(Sermon et al. [27], mit freundlicher Genehmigung von Wolters Kluwer Health, Inc.)
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Abb. 3 Messung der Temperaturen in einem menschlichen Femurkopf während der Injektion von 6 ml PMMA-Zement durch eine PFNA-Klinge (DePuy Synthes GmbH). Um physiologische Bedingungen zu simulieren, liegen die Proben in einem 37-°C-Wasserbad. Die Temperatursensoren sind radial um die Probe angebracht und messen in verschiedenen Tiefen, um Temperaturwerte nah und fern der Zementwolke zu erfassen [52].
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Abb. 4 Augmentation bei einem proximalen Femurnagel.(Quelle: Gosch M, Kammerlander C, Roth T et al. Alterstraumatologie – aktuelle Aspekte der interdisziplinären Betreuung von Patienten mit Fragilitätsfrakturen. DMW 2014; 139: 1207 – 1210)