Neonatologie Scan 2017; 06(02): 110-111
DOI: 10.1055/s-0043-105868
Aktuell
Infektionen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

RSV-Prophylaxe: Verschärfte US-Leitlinie führt zu schlechteren Ergebnissen

Further Information

Publication History

Publication Date:
21 June 2017 (online)

Atemwegsinfektionen mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) sind weltweit die Hauptursache für Hospitalisierungen im frühen Kindesalter. 1998 erhielt Palivizumab – ein humanisierter monoklonaler Antikörper – die Zulassung zur RSV-Prophylaxe für definierte Risikokinder. Seitdem hat die American Academy of Pediatrics (AAP) die Leitlinien 5 Mal überarbeitet, zuletzt in 2014 – mit spürbaren Folgen.

Fazit

Binnen eines Jahres nach Implementierung der neuen Leitlinie zur RSV-Prophylaxe beobachteten die Forscher bei Frühgeborenen mit einem GA von 29 – 34 Wochen, die per definitionem nicht mehr zur Risikogruppe zählten, eine Zunahme der Hospitalisierungen im Alter < 6 Monaten. Ferner war ein Anstieg an schweren RSV-Erkrankungen bei Kindern zu verzeichnen, die zu Saisonbeginn jünger als 3 Monate waren. Laut Autoren sind weitere prospektive Untersuchungen mit Kosteneffektivitätsanalysen erforderlich.