Kardiologie up2date 2017; 13(02): 131-142
DOI: 10.1055/s-0043-107414
Herzinsuffizienz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eisenmangel bei Herzinsuffizienz: ein kurzer Leitfaden

Stephan von Haehling
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Publikationsdatum:
12. Juli 2017 (online)

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Eisenmangel wird mittlerweile als eine eigenständige Komorbidität der Herzinsuffizienz angesehen – unabhängig von einer Anämie. Im folgenden Beitrag sollen die klinischen Effekte des Eisenmangels und seine Therapie dargestellt und dem klinisch tätigen Arzt als Leitfaden für die Praxis an die Hand gegeben werden.

Kernaussagen
  • Eisenmangel und Anämie sind unterschiedliche klinische Entitäten, die bei vielen Patienten mit Herzinsuffizienz anzutreffen sind.

  • Um einen Eisenmangel handelt es sich, wenn

    • der Ferritinwert < 100 µg/l liegt oder

    • der Ferritinwert 100–299 µg/l und die TSAT gleichzeitig < 20% beträgt.

  • Studien belegen die Wirksamkeit der intravenösen Eisengabe zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Ausdauer bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion.

  • Die Leitlinie zum Management der Herzinsuffizienz der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt die Bestimmung von Ferritin, TSAT und Blutbild sowie die Anwendung von Ferric Carboxymaltose zur Steigerung der Leistungsfähigkeit bei Eisenmangel.

  • Studien zur Verringerung von Morbidität und Mortalität nach Eisenanwendung bei Herzinsuffizienz liegen noch nicht vor.