Was ist neu?
Stratifizierung ANCA-assoziierter Vaskulitiden (AAV) Da genetische Polymorphismen bei AAV stärker mit dem ANCA-Typ (Proteinase 3 [PR3],
Myeloperoxidase [MPO]) als mit dem Krankheitsphänotyp (Granulomatose mit Polyangiitis
[GPA] vs. Mikroskopische Polyangiitis [MPA)) assoziiert sind, tritt die phänotypische
Unterscheidung zwischen GPA und MPA in den Hintergrund. PR3- und MPO-ANCA sind außerdem
prädiktiv für therapeutisches Ansprechen und Rezidivwahrscheinlichkeit.
ANCA-Immunfluoreszenztest (ANCA-IFT) Der ANCA-IFT ist zur Diagnostik von AAV zugunsten eines Festphasenimmunoassays auf
die ANCA Zielantigene Proteinase 3 und Myeloperoxidase entbehrlich.
Pathogenese Bestimmte Untergruppen neutrophiler Granulozyten verstärken und unterhalten die Immunreaktion
bei AAV, indem sie extrazelluläre Chromatinnetze bilden (NETs), auf denen sie PR3
und MPO präsentieren.
Management von AAV Es gibt eine aktuelle Leitlinie der europäischen rheumatologischen und nephrologischen
Fachgesellschaften zum Management von Patienten mit AAV. Ein oraler Komplement-5a-Rezeptor-Inhibitor
hat sich in einer Proof of Concept-Studie bei AAV als wirksam erwiesen. IL-5-Antikörper
sind für die hypereosinophilen Syndrome zugelassen und damit ein neues Therapieprinzip
für die refraktäre eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA).
Biomarker Es sind Biomarker zur Ergänzung der bislang klinischen Einschätzung von Remission,
Rezidiv und therapeutischem Ansprechen in der Entwicklung, wovon der lösliche CD163-Marker
im Urin eine große Trennschärfe aufweist und Marktreife erlangen dürfte.