Der Nuklearmediziner 2017; 40(03): 193-194
DOI: 10.1055/s-0043-108737
Nuklearmedizinische Standardprozeduren
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Herz

Carl-Martin Kirsch
Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

Vitalitätsdiagnostik

Indikation

Myokardiale Vitalitätsdiagnostik bei

  • Frage nach hibernierendem Myokard

  • Z. n. Mykokardinfarkt


#

Radiopharmazeutikum

F-18-Fluordesoxyglukose


#

Patientenvorbereitung

99mTc-MIBI-Ruhe-Untersuchung sollte zur Indikationsstellung vorhanden sein.

Patient nüchtern, Mineralwasser oder Kräutertee ist erlaubt, keine gezuckerten Getränke, kein Koffein.

Kardiotrope Medikation, auch eine anti-Anginöse Therapie darf fortgeführt werden.


#

Untersuchung

Aufklärung über den Untersuchungsablauf, insbesondere muss der Patient auf die Möglichkeit und klinischen Anzeichen einer Hypoglykämie hingewiesen werden, bei denen er sich melden soll.

Zur Senkung der Konzentration freier Fettsäuren im Blut Gabe von Olbimox® Kps. 250 mg p. o.

Notieren von Körpergröße und Körpermasse.

Anlegen einer Infusion mit 500 ml einer isotonischen Elektrolytlösung, Messung des Blutzuckerspiegels.

Injektion eines Glukose-Insulin-Gemischs mit 0,2 IE/kg Körpergewicht und 0,2 g Glukose/kg Körpergewicht, ggf. bei Diabetikern angepasst an Ausgangsblutzucker und den bekannten Insulinbedarf. Cave: Kaliumkonzentration im Blut wird abgesenkt, eventuell Substitution.

10 min später: erneute Messung des Blutzuckers und Injektion von 150 – 220 MBq FDG.

Regelmäßige Blutzuckermessungen in Abständen von höchstens 15 Minuten, im Falle einer Hypoglykämie intravenöse oder orale Gabe von Glukose.

Abwarten der Verteilungszeit für das FDG von mindestens 60 Minuten

Um einer Hypoglykämie während der Liegezeit bei der eigentlichen Messung vorzubeugen, kann der Patient kurz vor der Lagerung auf der Scannerliege ein gezuckertes Getränk erhalten.


#

Aufnahme

Akquisitionsbeginn ab 60 min p. i.

Das Herz wird in einer einzelnen Bettposition abgebildet, daher erfolgt sinnvoller Weise die Transmissionsmessung zur Kontrolle der Einstellung.

Als anatomische Landmarke zur Einstellung des kaudalen Randes des Gesichtsfeldes dient das Xiphoid.

Aufnahmeprotokoll: nach Vorgaben des Herstellers.


#

Emissionsmessung

Direkt im Anschluss an die Transmission kann die Emissionsmessung gestartet werden. Währenddessen werden die Transmissionsbilder rekonstruiert. Sollte sich bei der anschließenden Betrachtung der Transmissionsbilder die korrekte Einstellung bestätigen, ist keine Änderung der Tischposition erforderlich, ansonsten wird die Emissionsmessung gestoppt und nach Korrektur der Einstellung erneut mit der kurzen Transmission begonnen.

Messzeit: 30 min kontrollieren


#

Transmissionsmessung

Nach Vorgebe des Geräteherstellers.


#

Auswertung

Auswerteprogramme:

Herz Rekonstruktion mit Transmission 3 D zur 3D-Rekonstruktion.

Cardiac Protocol:

Zur Erzeugung von Schnitten der kurzen und langen Herzachse sowie für „Polar maps“. Die Bilder dieser Darstellungen müssen für die weitere Dokumentation explizit abgespeichert werden.


#

Dokumentation

Nach digitaler Archivierung werden entsprechend der Musterdokumentation für Herzen die Schnitte der drei Herzachsen zusammen mit der „Polar map“ auf einem Blatt ausgegeben (1 × Film und 3 × Papier).


#

Strahlenexposition

0,020 mSv/MBq nach Angaben der ICRP


#