Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(06): 315
DOI: 10.1055/s-0043-109417
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Natalizumab: Rechenschwäche beim PML-Risiko

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Publication Date:
23 June 2017 (online)

Neue immunsuppressive Medikamente, wie zum Beispiel der monoklonale Antikörper Natalizumab, können in vielen Fällen, wo die Standardarzneien versagen, den Verlauf der Multiplen Sklerose (MS) bremsen. Erkauft wird dieser Erfolg bei Natalizumab aber mit einer zwar seltenen, aber bisweilen tödlich verlaufenden Nebenwirkung: der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML), hervorgerufen durch das JC-Virus (JCV). Eine aussagefähige Risikobewertung vor und während der Natalizumab-Therapie ist daher unverzichtbar und vorgeschrieben. Forscher der Neurologischen Klinik der Universität Münster haben im Rahmen von Studien des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS) die PML-Risikoberechnung neu bewertet. Sie zeigten, dass bisherige Berechnungsmodelle zur Unterschätzung des PML-Risikos für MS-Patienten führen können.