Neue immunsuppressive Medikamente, wie zum Beispiel der monoklonale Antikörper Natalizumab,
können in vielen Fällen, wo die Standardarzneien
versagen, den Verlauf der Multiplen Sklerose (MS) bremsen. Erkauft wird dieser Erfolg
bei Natalizumab aber mit einer zwar seltenen, aber
bisweilen tödlich verlaufenden Nebenwirkung: der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie
(PML), hervorgerufen durch das JC-Virus (JCV).
Eine aussagefähige Risikobewertung vor und während der Natalizumab-Therapie ist daher
unverzichtbar und vorgeschrieben. Forscher der
Neurologischen Klinik der Universität Münster haben im Rahmen von Studien des Krankheitsbezogenen
Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS) die
PML-Risikoberechnung neu bewertet. Sie zeigten, dass bisherige Berechnungsmodelle
zur Unterschätzung des PML-Risikos für MS-Patienten führen
können.